Der chinesische Autokonzern SAIC stellt seiner Tochtermarke MG Cars mit IM ein neues Premium-Label zur Seite. Unter IM sollen Elektroautos in Europa angeboten werden, die über einige Technik-Highlights verfügen. Erstes Modell wird wohl die Limousine L6.

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Eingeführt in den europäischen Markt wurde die neue Marke IM auf dem Auto Salon in Genf Ende Februar 2024, wo die Stammmarke MG auch den neuen Hybrid-Kleinwagen MG3 präsentiert hatte.

Angesiedelt im Premium-Bereich

IM steht für Intelligent Mobility. Unter dem neuen SAIC-Label sollen ausschließlich Elektroautos angeboten werden. Die werden im Premiumbereich platziert und sollen bei den Limousinen und den großen SUV wildern. Die kommenden IM-Modelle sollen nach Unternehmensangaben auf fortschrittliche Technologien in den Bereichen Fahrassistenz und -steuerung, intelligenter und vernetzter Dienste für Fahrer sowie modernster Elektroantriebsstränge setzen. Der Markteintritt in Europa ist für das Jahr 2025 geplant.

Feststoffbatterie angekündigt

Was auf die IM-Kunden zukommt, zeigten die Chinesen auf dem Genfer Auto Salon mit dem Modell IM L6. Die Mittelklasse-Limousine ist 4,93 Meter lang, 1,96 Meter breit und 1,47 Meter hoch. Der Radstand wird mit 2.950 Millimeter angegeben. Das Ladevolumen unter der Heckklappe variiert zwischen 457 und 1.290 Liter.

Die Limousine, die in der Basis-Version auf einer 400-Volt-Plattform und in den höherwertigen Varianten auf einer 800-Volt-Plattform aufbaut, wird mit Allrad- oder Hinterradantrieb angeboten. Die RWD-Modelle setzten je nach Ausbaustufe auf einen 216, 248 oder 300 kW starken E-Motor an der Hinterachse. Das Top-Modell mit Allradantrieb kombiniert einen 379 kW starken E-Motor hinten mit einem 200-kW-Motor vorn. Die Drehmomentangaben reichen von 450 über 500 bis hin zu 800 Nm.

Im Basismodell liefert ein 75 kWh großer LFP-Akku Energie für bis zu 650 Kilometer Reichweite nach dem CLTC-Zyklus. Die 800-Volt-Modelle sind mit einem 83 oder 100 kWh großen NCM-Akku bestückt. Die Reichweiten liegen hier zwischen 710 und 850 Kilometer. Für die Top-Version kündigen die Chinesen für die nahe Zukunft eine Semi-Feststoffbatterie an, die bis zu 1.000 Kilometer Reichweite bieten soll. Die Ladeleistung soll bis zu 400 kW betragen. Ladezeiten werden nicht genannt.

Das Gewicht des L6 variiert zwischen 2.050 und 2.280 Kilogramm. Die Spurtzeiten liegen zwischen 2,8 und 5,6 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit zwischen 200 und 268 km/h.

Die Cockpitlandschaft dominiert ein 26,3 Zoll großer Bildschirm quer über die ganze Armaturentafel, der um einen weiteren 15,5-Zoll-Touchscreen vor dem Beifahrer ergänzt werden kann. In der Mittelkonsole ergänzt ein 10,5 Zoll großer Touchscreen das Displayaufgebot.

Krabbelt seitwärts in die Parklücke

Was die Chinesen mit fortschrittlicher Technologie meinen, zeigt ein in China aufgetauchtes Video eines IM Prototypen, der seitlich einparken kann. Das Elektromodell schlägt dazu die Räder an beiden Achsen gegenläufig ein. Dann beginnen sich die Räder an beiden Achsen noch gegenläufig zu drehen. Die daraus resultierende Seitwärtsbewegung zieht den IM direkt in die danebenliegende Parkmarkierung. Eingeleitet wird der Parkvorgang offensichtlich durch den im Fahrzeug sitzenden Fahrer. Wie der allerdings das direkt an der Wand geparkte Fahrzeug verlassen soll, lässt das Video offen.

Video: IM Motors Prototyp parkt seitwärts ein

Zum Vertriebskonzept auf dem europäischen Markt gibt es noch keinerlei Informationen.

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In China seit 2020 am Start

IM ist kein ganz neues Label. Die Marke wurde in China bereits 2020 von SAIC in Zusammenarbeit mit dem Internetkonzern Alibaba sowie dem Unternehmen Zhangjiang Hi-Tech gegründet. Auf dem Heimatmarkt werden unter dem IM-Label bislang der SUV LS6, das SUV-Coupé LS7 sowie die Limousine L7 angeboten.  © auto motor und sport

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