Der Ssangyong Tivoli ist seit 2015 auf dem Markt. Nach dem Facelift im Jahr 2019 wurde der kompakte SUV aus Südkorea jetzt in beiden Karosserievarianten ein zweites Mal überarbeitet. Auf dem Heimatmarkt wurde im Zuge der Modellpflege auch der Markenname Ssangyong abgelöst. In Südkorea werden die SUV und Pick-ups fortan unter dem Namen KG Mobility verkauft. Die Umstellung in Deutschland dürfte bald erfolgen, nachdem erste europäische Märkte bereits den neuen Namen verwenden.

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Für den britischen der britische Markt hat KG Mobility seinen Modellfahrplan bereits skizziert. Der neue Torres trägt noch den Ssangyong-Sticker auf der Heckklappe – auch auf der britischen Insel. Bald dürften aber die drei Buchstaben KGM auch auf den Autos zu sehen sein. Das Logo mit dem Symbol der zwei Drachenflügeln bleibt bestehen.

Neues Gesicht für den Tivoli

Ein neuer Stoßfänger an der Front sorgt für ein neues Tivoli-Gesicht. Der untere Lufteinlass wurde größer. Wie der Torres trägt ebenso der Tivoli ein rotes Zierelement an der Front, das an Abschleppösen von kernigen Geländewagen erinnern soll. Die Scheinwerfergehäuse blieben gleich, das Innenleben ändert sich. Auch in Zukunft sollen aber in den Basismodellen weiterhin Projektionsscheinwerfer zum Einsatz kommen; LED-Technologie ist nur für die höheren Ausstattungslinien vorgesehen.

Neue Felgen-Designs sind die einzigen Änderungen in der Seitenansicht des Tivoli. Am Heck ändert sich beim Tivoli ein wenig (siehe unten) und beim Tivoli Grand nichts.

Innen zeigt sich eine neue Mittelkonsole. Das umfangreich konfigurierbare Display im Kombiinstrument misst je 10,25 Zoll in der Diagonalen. Weiterhin thronen die Lüftungsdüsen über dem Infotainment-Bildschirm. Dieses Display misst je nach Ausstattungsvariante 8 oder 9,2 Zoll; weiter unten ist ein geändertes Bedienelement für die Klimaautomatik zu sehen. Smartphones werden über Apple Carplay und Android Auto eingebunden.

Das Facelift im ersten Check

Die Designer haben bei der Überarbeitung des kompakten Tivoli gute Arbeit geleistet, wie der erste Kontakt mit dem modellgepflegten SUV zeigt. Obwohl kein Blechteil geändert wurde, was die Kosten für ein Facelift in die Höhe treiben würde, wirkt das Auto deutlich moderner als bisher.

Die geschlossene Front mit dem Modellschriftzug und der geänderte Stoßfänger fallen sofort ins Auge, rote Dekorelemente lockern das Design auf. Vorne und am Heck ist das Markenlogo mit den beiden Drachenflügeln, das auch nach der Umbenennung von SsangYong in KG Mobility Bestand hat, verzichtet worden. Damit ist auch die einzige Änderung am Heck erklärt, wo jetzt nur der Tivoli-Schriftzug auf der Kofferraumklappe prangt. Die Nabenkappen der Felgen zeigen das Emblem.

Das Cockpit wirkt mit der vergrößerten Abdeckung des Displays und dem neuen Bedienelement für die Klimaanlage frischer. Die Bedienung leidet jedoch unter dem Verzicht auf Schalter und Regler zur Steuerung der Innenraumtemperatur und des Luftstroms.

Die Infotainment-Inhalte samt TomTom-Navigation haben sich nicht geändert. Apple CarPlay und Android Auto erlauben die Integration von Smartphone-Inhalten. Dafür ist jedoch eine Kabelverbindung über den USB-Anschluss in der Mittelkonsole nötig. Schade, denn eigentlich könnten iPhone und Co. hier auch induktiv geladen werden.

Wie fährt sich der neue Tivoli?

Technisch hat sich mit dem Facelift des Tivoli nichts geändert, was demnach auch für die Fahreigenschaften gilt. Der 163 PS starke Vierzylinder treibt den Koreaner aus dem Stand munter voran, ist dabei aber bei höheren Drehzahlen akustisch deutlich wahrnehmbar. Er bringt es auf ein maximales Drehmoment von 280 Nm in Verbindung mit manuellem Getriebe, die Automatik bietet 260 Nm.

Die Sechsstufen-Wandlerautomatik, in der Top-Ausstattungslinie Sapphire serienmäßig und sonst optional zu haben, wechselt die Gänge gewohnt geruhsam. Der kleinste SsangYong / KG Mobility ist also kein Sportler. Lieber will er klettern. Als eines von nur noch sehr wenigen Modellen im kompakten SUV-Segment ist der auch mit permanentem Allradantrieb zu haben, bei Offroad-Einsätzen sogar mit aktivierbarer starrer Kraftverteilung.

Die mechanische Verbindung zwischen Vorder- und Hinterachse kostet Energie und damit Sprit. Das zeigt der Alltagsverbrauch, der sich im Rahmen der Testfahrten bei rund neun Litern E10 je 100 Kilometer einpendelt. Das ist deutlich zu hoch, wie auch der WTP-Normwert von 8,3 Litern. Sparmaßnahmen gehen nicht über die Start-Stopp-Automatik hinaus. Eine Elektrifizierung, beispielsweise in Form von Mildhybrid-Technologie, wird nicht angeboten.

Die Preise bleiben unverändert

Der Einstieg in das Modellprogramm der südkoreanischen Marke startet mit dem Tivoli-Basismodell unverändert bei 24.990 Euro. Das andere Ende der Preisliste, die vier Ausstattungslinien und die Wahl bei Getriebe und Zahl der Antriebsachsen vorhält, stellt der hier gezeigte Tivoli Sapphire dar.

Mit hier serienmäßiger Automatik, Kunstlederbezügen, 18-Zoll-Felgen und LED-Scheinwerfern (die unverständlicherweise nicht für alle Linien zu haben sind), kostet er mit Allradantrieb 35.390 Euro, als Fronttriebler ist er für 33.390 Euro zu haben.

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Damit ist der Tivoli im Wettbewerbsumfeld von Mitsubishi ASX / Renault Captur, VW Taigo und Co. recht selbstbewusst kalkuliert. Als Pfund wirft der Asiate den Allradantrieb in die Waagschale, viele Mitbewerber sind reine City-SUV ohne Offroad-Ambitionen.  © auto motor und sport

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