Ein Täuschungsversuch bei einer theoretischen Führerscheinprüfung rief am Montag (3.2.2025) die Polizei in Nienburg auf den Plan.

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Ein 19-jähriger Mann aus Sulingen fiel einem Prüfer auf, da aus seiner Richtung auffällige Stimmen zu hören waren. Auch andere Prüfungsteilnehmer bemerkten die ungewöhnlichen Geräusche. Der zuständigen Prüfer fand heraus, dass der Prüfling tatsächlich ein technisches Gerät verwendete, um sich unrechtmäßige Vorteile zu verschaffen.

Nachdem der Täuschungsversuch aufgedeckt wurde, flüchtete der 19-Jährige zunächst aus dem Prüfungsraum. Die Verantwortlichen informierten daraufhin umgehend die Polizei. Während die Beamten den Sachverhalt aufnahmen, kehrte der Verdächtige zum Prüfungsort zurück. Er wurde zur Identitätsfeststellung und weiteren Befragung vorläufig in Gewahrsam genommen.

Strafverfahren gegen den Führerschein-Prüfling

Gegen den 19-Jährigen wurde ein Strafverfahren wegen mittelbarer Falschbeurkundung eingeleitet. Diese Straftat kann je nach Schwere des Falles mit einer Geldstrafe oder sogar einer Freiheitsstrafe geahndet werden. Darüber hinaus droht dem Beschuldigten eine Prüfungssperre von bis zu neun Monaten, was bedeutet, dass er in diesem Zeitraum keine neue theoretische Prüfung ablegen darf.

Betrugsfälle bei der Führerschein-Prüfung häufen sich, auch weil kriminelle Banden hier verstärkt agieren. Erst kürzlich führte die Polizei eine großangelegte Razzia in sieben Bundesländern durch, bei der gegen eine mutmaßlich organisierte Betrugsbande ermittelt wurde. Diese soll in größerem Stil Führerscheinprüflinge mit technischen Hilfsmitteln oder gefälschten Dokumenten unterstützt haben. Im Zuge der Ermittlungen wurden 43 Objekte durchsucht und zahlreiche Beweismittel sichergestellt.

Betrugsfälle häufen sich

Nach Angaben der Polizei und des TÜV sind Täuschungsversuche bei theoretischen Prüfungen in den letzten Jahren deutlich angestiegen. Im Jahr 2023 wurden über 2.700 Betrugsfälle aufgedeckt, was einen Anstieg von 28 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Neben dem Einsatz elektronischer Hilfsmittel greifen Prüflinge auch auf Identitätsbetrug zurück, indem sie eine andere Person an ihrer Stelle zur Prüfung schicken.

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Die Bundesregierung hat bereits auf die zunehmenden Täuschungsversuche reagiert und im Jahr 2022 strengere Sanktionen eingeführt. Diese sehen unter anderem vor, dass bei festgestelltem Betrug eine Sperrfrist von bis zu neun Monaten verhängt werden kann.

Was die Führerschein-Codes bedeuten, lesen Sie in dert Fotoshow.  © auto motor und sport

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