• Mit dem 31. August endet der Tankrabatt.
  • Damit dürfte es Ende August wieder sehr voll an den Tankstellen werden.
  • Experten warnen: Es könnte zu Engpässen bei der Benzinversorgung kommen.
  • Sie haben einen wichtigen Tipp für Autofahrer.

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Seit dem 1. Juni gilt in Deutschland ein Tankrabatt. Durch eine Senkung der Energiesteuer bis einschließlich August sind die Benzin- und Dieselpreise nach den Höchstwerten im Frühjahr deutlich gesunken. Doch nun endet die Vergünstigung. Sollte man also bis zum letzten Moment warten, um das Auto noch einmal vollzutanken? Experten halten das für keine gute Idee.

Warum nicht am letzten Rabatt-Tag tanken fahren?

Die dreimonatige Senkung der Energiesteuer auf Benzin und Diesel geht am 31. August zu Ende, gleichzeitig steht die Mineralölbranche vor großen Herausforderungen. Der Mineralölverband en2x – Wirtschaftsverband Fuels und Energie rät deswegen Autofahrern zur Vermeidung von langen Schlangen und Versorgungsengpässen bereits rechtzeitig zu tanken.

"Vom 1. September an wird die Energiesteuer statt derzeit 36 Cent wieder rund 65 Cent je Liter Benzin und statt 33 Cent wieder 47 Cent je Liter Diesel betragen", sagte en2x-Hauptgeschäftsführer Adrian Willig Mitte August. "Die Tankstellenbetreiber müssen beim Kraftstoffeinkauf dann wieder die reguläre Energiesteuer an den Staat abführen."

Da Autofahrer voraussichtlich vor Ende des Tankrabatts verstärkt die Tankstellen anfahren werden, rechnet en2x damit, dass ab dem 1. September nicht mehr viel steuervergünstigtes Benzin und Diesel im Angebot sein wird. Man rate daher dazu, nicht erst mit fast leerem Tank zur Tankstelle zu fahren, sondern regelmäßig nachzutanken.

Zudem stehe die Branche durch den Run auf das billige Benzin, das Rheinniedrigwasser, eine hohe Belastung bei der Güterbahn sowie den Teilausfall einer für die Versorgung Süddeutschlands wichtigen Raffinerie in Österreich auch vor großen logistischen Herausforderungen. Man tue alles dafür, Engpässen vorzubeugen und die Versorgung aufrechtzuerhalten.

Jetzt ist es richtig billig, also schnell Sprit bunkern?

Scheint doch noch der günstigere Preis von der Anzeigetafel, bewahrt man besser einen kühlen Kopf und hamstert keinen Sprit. Denn es ist verboten, privat größere Benzinmengen zu lagern.

  • Aufgrund der Explosionsgefahr ist in Kleingaragen von einer Größe bis zu 100 Quadratmeter die Lagerung von Benzin lediglich bis zu 20 Liter erlaubt. Diese müssen in verschlossenen, nicht brennbaren und bruchsicheren Kanistern gelagert werden, informiert der ACE.
  • Vom weniger entzündlichen Diesel darf mehr eingelagert werden. Hier sind bis zu 200 Liter in einer Kleingarage erlaubt.

Wer zur Miete wohnt, dem ist die Lagerung von Kraftstoff oft ganz verboten. Hier hilft ein Blick in den Mietvertrag. Wenn nicht anderweitiges vermerkt ist, sind laut Automobilclub ACE im Keller als Gesamtmenge 20 Liter Benzin oder Diesel erlaubt. Im gesamten Keller, versteht sich - und nicht pro Kellerverschlag

Ist die Lagerung von Benzin und Diesel denn überhaupt sinnvoll?

Nicht immer. Diesel hält sich beispielsweise auch bei luftdichter Lagerung nur einige Monate, erklärt der ACE. Daher sei auch hier eine größere Menge nicht sinnvoll. Grund sei die sogenannte Dieselpest. Bakterien aus dem Biodiesel-Anteil zersetzten mit der Zeit den Kohlenstoff im Diesel. So bildet sich eine Art Schlamm, der wiederum die Filter und das Kraftstoffsystem des Fahrzeugs verstopft.

Wie viel Sprit darf ich im Auto transportieren und was muss ich beachten?

Für den Transport des Kraftstoffs im Auto gelten noch einmal ganz eigene Regeln: So sind zwar bis zu 240 Liter erlaubt, die Menge muss aber verteilt sein auf maximal 60 Liter fassende Reservebehälter - innerhalb Deutschlands. Woanders gelten andere Regeln.

Zudem muss der entsprechende Kanister laut ADAC entweder die sogenannte Reservekraftstoffkanister-Zulassung (RKK) oder eine UN-Zulassung haben. Die entsprechende Kennzeichnung ist am Behälter eingeprägt.

Außerdem könnte sich auch der Weg nach Hause mit Zusatzsprit im Auto teilweise schwierig gestalten: In Deutschland muss laut Dekra ab einer Menge von 20 Litern Kraftstoff im Kanister außerhalb des Tanks das Kennzeichen "Verbot für Fahrzeuge mit wassergefährdender Ladung" beachtet werden. Zur Sicherheit raten Experten im Auto, nie mehr als fünf oder zehn Liter als Reserve vorzuhalten.

Lohnt sich wegen Sprit eine Fahrt ins Ausland?

Wer in Grenznähe wohnt, für den kann eine Fahrt ins Nachbarland durchaus eine Ersparnis bringen. Doch auch hier gilt: Preise vergleichen - denn teilweise gelten auch im Ausland noch staatliche Vergünstigungen. Eine Übersicht über die aktuellen Durchschnittspreise für Benzin im europäischen Ausland liefert beispielsweise der ADAC.

Vorausschauende Fahrweise spart immer noch am meisten Sprit

Auch bei günstigem Sprit gilt: Viel lässt sich durch eine vorausschauende, sparsame Fahrweise und den Verzicht auf Kurzstrecken einsparen. Um bis zu zwanzig Prozent lässt sich so laut ADAC der Durst des Autos reduzieren.

Immer sinnvoll: Vor dem Tanken die Preise etwa mit Apps zu vergleichen. (mgb)

Verwendete Quellen:

  • Material der Deutschen Presseagentur (dpa)
  • Pressemitteilung von en2x: "Nicht erst im letzten Moment volltanken"
  • ADAC: Benzinpreise im europäischen Ausland
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