Dieser Schuss ging möglicherweise nach hinten los: Die britische Werbeaufsicht "Advertising Standards Authority" (ASA) hat einen kurzen Werbespot und ein damit zusammenhängendes Print-Werbemotiv verboten. Die betreffende Werbung für den Pick-up Toyota Hilux sei ""ohne Verantwortungsgefühl gegenüber der Gesellschaft" erstellt worden. Allerdings handelt es sich um ein bereits drei Jahre altes Video, für das sich durch das Verbot nun zahlreiche Menschen interessieren, die es vorher gar nicht kannten. In den sozialen Medien verzeichnet der alte Spot gerade kräftig steigende Zugriffszahlen.
NGO hat geklagt
In dem halbminütigen Filmchen fährt ein "Rudel" Toyota Hilux in der Art einer Büffelherde durch die Landschaft, um sich schließlich in einer Stadt zu zerstreuen und zu den Besitzern heimzukehren. Betitelt ist der Spot mit "Born to roam", was sich sinngemäß am besten mit "Geboren, um herumzustreunen" übersetzen lässt. Für die britische Nichtregierungsorganisation "Adfree Cities" war der Uralt-Spot Grund für eine Klage bei der ASA. Die NGO Adfree Cities hat sich dem Ziel verschrieben, Werbung für Produkte mit "hohem CO₂-Anteil" verbieten zu lassen.
Veronica Wignall, Co-Direktorin bei Adfree Cities, sagt dazu: "Diese Anzeigen verkörpern Toyotas völlige Missachtung der Natur und des Klimas, indem sie riesige, hochgradig umweltschädliche Fahrzeuge zeigen, die mit hoher Geschwindigkeit durch Flüsse und wildes Grasland fahren." Wignall will neben der Werbung für SUV auch solche für Flüge, Fleischprodukte und Milch verbieten lassen und fordert außerdem ein Tabak-Verbot in Großbritannien.
Toyota verteidigt die alte Werbekampagne damit, dass dieses Fahrzeug keineswegs ein SUV für Stadtbewohner sei, sondern für Menschen mit einem echten Bedarf an einem Geländefahrzeug, zum Beispiel in der Land- und Forstwirtschaft. Der Hilux sei entsprechend für härteste Umgebungen konzipiert. Ein britischer Toyota-Sprecher sagte der Tageszeitung "The Guardian" zudem, der Spot sei auf privatem Land im Ausland, an einem Ort außerhalb des Vereinigten Königreichs, mit Genehmigung und "in einer nicht ökologisch sensiblen Umgebung" gedreht worden.
In Neuseeland oder Australien, wo der Toyota Hilux als unverwüstliches Arbeitstier Kultstatus besitzt, dürfte man über die britischen Befindlichkeiten eher kichern: Die Hilux-Werbespots aus dieser Region sind entschieden witziger und tatsächlich nicht immer politisch korrekt. Ganz neutral hingegen zeigen wir Ihnen in der Bildergalerie das neueste Hilux-Update für Europa. © auto motor und sport
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