Kürzlich veröffentlichte China seinen Fahrplan zur Entwicklung der Automobilindustrie bis 2060 – mit einer Überraschung: China möchte weiter am Verbrenner festhalten, während der Ausstieg in Europa längst feststeht. Diese Leitlinien des chinesischen Wirtschaftsministeriums sollen die Basis für künftige gesetzliche Verordnungen sein. In diesen Papieren heißt es, dass Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor noch lange ein Entwicklungspfad für die Automobilindustrie bleiben sollen. Als Treibstoff sollen allerdings nicht klassisches Benzin oder herkömmlicher Diesel, sondern Wasserstoff, Ammoniak, flüssige Biokraftstoffe und erneuerbare synthetische Kraftstoffe dienen.

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Video: Erster Check: BYD Seal U

"Die chinesische Regierung macht damit klar, dass sie ein Interesse an der Weiterentwicklung der Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor hat", erläutert Jochen Siebert, Geschäftsführer von JSC Automotive, einer Unternehmensberatungsagentur für den chinesischen Automobilmarkt. Weil China die Energieimporte reduzieren möchte, setzt das Land auf selbst hergestellte synthetische Kraftstoffe aus Wasserstoff und Kohlenstoff, der beispielsweise ein Abfallprodukt von Zementwerken und Kohlekraftwerken ist. Die Verbrenner, die Benzin oder Diesel als Treibstoff benötigen, sterben somit perspektivisch aus.

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Viele europäische Automobilhersteller haben bereits angekündigt, dass sie die Entwicklung von Verbrennungsmotoren auslaufen lassen wollen. Bei chinesischen Herstellern sieht die Lage anders aus. "BYD setzt insbesondere vorrangig auf die Ausweitung des Marktanteils in China, sowohl mit EVs als auch mit sogenannten DHT-PHEVs”, sagt Siebert. Der Exportanteil von BYD betrug 2023 weniger als zehn Prozent. Der Hersteller Chery exportiert dagegen 55 Prozent seiner Autos; 99 Prozent dieser Export-Fahrzeuge sind Verbrenner.

In der Bildergalerie sehen Sie den BYD Sea Lion 07 und das Video zeigt den ersten Check des BYD Seal-U.  © auto motor und sport

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