In China tobt seit einem Jahr eine Bobber-Manie. Fast alle Hersteller haben ein V2-Modell mit Knubbelreifen im Programm. So auch Voge mit der neuen CU 250.

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Geschichte wiederholt sich. So abgedroschen das klingt, so wahr ist es, insbesondere beim Thema Motorrad. Egal in welcher Region dieser Welt das Kraftrad einen Aufschwung erfährt, wiederholen sich Stile, Arten und Formen. Und China befindet sich in einer Bobber-Manie. Neuestes Modell ist die Voge CU 250 mit V2.

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Was ist ein Bobber?

Die Geschichte des Bobbers beginnt – wie könnte es anders sein – in den USA. Nach dem 2. Weltkrieg gab es reichlich ausgemusterte Militär-Harleys für wenig Geld und die wurden von allem Ballast befreit. Und da die WL-Harleys der einfacheren Wartung und Feldversorgung geschuldet gleiche Räder und Reifen vorn und hinten hatten, sind fast identische Reifengrößen – meist mit hohem Querschnitt – noch heute Merkmal des Bobbers.

Voge CU 250 mit V2

Seit Mitte 2023 liegen in China besagte Bobber voll im Trend. Von 125 bis über 500 Kubik, mit Reihentwin oder klassischem V2, vorwiegend Riemenantrieb und Knubbelbereifung, viel Reifen auf wenig Rad. Frisch im Spiel und maximal angepasst: die Voge CU 250. Im Stahlrahmen steht ein V2 mit 250 Kubik, SOHC-Köpfen, Wasserkühlung und einer Verdichtung von 12:1. Er erzeugt ein Drehmoment von 23 Nm bei 7.000 Touren und leistet bei 9.000 Umdrehungen 27 PS. Das soll der CU laut Voge mit ihren 172 Kilo für 128 km/h in Gang 6 reichen. Wobei nicht gänzlich geklärt ist, ob das Gewicht trocken oder fahrfertig ist. Ersteres wäre zu schwer, zweiteres recht leicht.

Große Reifen, kleine Räder

Zum Bobber macht die Voge CU 250 die Wahl der Reifen- und Radgrößen. Vorn mit einem Durchmesser von 16 Zoll, hinten 15 Zoll, bereift mit 120/80 und 150/80, erfüllt die Voge die Vorgaben "Breite Reifen mit hohem Querschnitt" mit Bravour. Dito: Endantrieb per Zahnriemen, wobei die Ur-Bobber aus Harley-Basis damals noch Kette fuhren. Apropos fahren: der radiale Bremssattel vorn und der Schwimmsattel hinten sind von einem ABS überwacht.

Fette Rohre an der Voge

Neben dem V2 und die dicken Reifen sorgen 4 fette Rohre an der Voge CU 250 für den gedrungenen Auftritt. 2 davon stecken in den Gabelbrücken und bilden die Tauchrohre einer massiven USB-Gabel ohne genannten Einstellbereich. Die 2 weiteren Rohre liegen neben der Stahlschwinge und bilden einen doppelläufigen Shot-Gun-Endtopf des V2.

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TFT und Traktionskontrolle

Nicht nur das ABS der Voge CU 250 soll erwähnt sein, sondern auch die serienmäßige Traktionskontrolle. Und natürlich das runde TFT-Instrument mit Ganganzeige und dem Vernehmen nach Reifendruckkontrolle. Ob Connectivity im Funktionsumfang enthalten ist, ist nicht klar, es kann aber davon ausgegangen werden.

Was kostet die Voge CU 250?

In China – und dabei wird es wohl bleiben – bietet Voge als Premiummarke von Marktriese Loncin die CU 250 für knapp unter 17.000 Yuan an, was umgerechnet 2.100 Euro entspricht. Nach Deutschland wird die 250er kaum kommen, allerdings vielleicht nach Südeuropa, wo diese Klasse noch signifikante Anteile am Markt hat. Dann allerdings eher im Bereich von 5.000 Euro.

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Fazit

Die Voge CU 250 ist ein neuer Bobber aus China, der mit einem 250 ccm V2-Motor, großen Reifen und modernen Features wie ABS und Traktionskontrolle ausgestattet ist. Der Preis in China liegt bei etwa 2.100 Euro. Eine Markteinführung in Deutschland ist unwahrscheinlich, jedoch könnte sie in Südeuropa erscheinen.  © Motorrad-Online

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