Die Frage, wie man einen Bestseller eigentlich verbessern kann, ist traditionell schwierig zu beantworten. Beim Golf 8 sind uns allerdings schon zum Start ein paar Dinge aufgefallen, die wir uns anders gewünscht hätten. Vorrangig geht es dabei um die Bedienung, etwa per unbeleuchteter Slider, oder die Stabilität der Software. Beim Rest – das geben wir zu – ist in puncto Weiterentwicklung eine sanfte Hand gefragt. Deshalb gleicht die Suche nach Unterscheidungsmerkmalen am Facelift-Modell auch beinahe echter Detektivarbeit.

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Video: Vorstellung: VW Golf 8 Facelift

Beginnen wir an der Front. Auffälligstes Unterscheidungsmerkmal zum Vor-Facelift-Modell sind die schmaler gezeichneten LED-Scheinwerfer. Den für die sportlichen Modelle (GTE und GTI) charakteristischen farbig abgesetzten Lidstrich behalten die Wolfsburger bei. Zwischen den Scheinwerfern prangt, zur großen Freude aller nachtaktiven Ästheten, endlich ein beleuchtetes Markenlogo, das die bisher klaffende Lücke in der Lichtsignatur schließt. Den Wabengrill rahmt VW beim GTI etwas sportlicher mit zwei einfließenden Spitzen in Wagenfarbe ein. Mittig im Grill sitzt jetzt Sensorik.

Weiter geht es mit dem Heck und der Seitenansicht. Nachdem die Abmessungen unverändert bleiben, tut sich nichts an der Karosserie oder den Proportionen selbst. Dem GTI packt Volkswagen serienmäßig die 17 Zoll großen Felgen "Richmond" in die Radhäuser. Die Form der Heckleuchten bleibt bestehen, lediglich die Lichtgrafik selbst erfährt eine Modernisierung.

Darauf haben wir gewartet

Im Innenraum gibt es da schon mehr zu berichten. Neben einer verbesserten Materialauswahl mit weniger Hartplastik und mehr weich geschäumten oder stoffbespannten Oberflächen, sticht vor allem der optional bis zu 12,9 Zoll große zentrale Touchscreen ins Auge (Serie im GTI, standardmäßig 10,4 Zoll). Dieser sitzt jetzt wie ein Tablet dem Armaturenträger obenauf, doch viel wichtiger ist das, was drinsteckt.

Im Facelift-Modell arbeiten dort Hard- und Software aus dem Modularen Infotainmentbaukasten der vierten Generation. Das macht nicht nur die Grafiken hübscher, sondern beflügelt auch Performance und Reaktionsgeschwindigkeit. Zwar verbannt VW weiterhin konventionelle Drehknöpfe aus dem Cockpit, dafür sind die Touchslider für Klima- und Lautstärkeregelung mittlerweile immerhin beleuchtet.

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Fans analoger Bedienelemente kommen schließlich beim Griff ans Lenkrad auf ihre Kosten. Denn dort wirft Volkswagen (ENDLICH!) die berührungssensitiven Felder raus und verpasst dem Golf ganz herkömmliche Kunststofftasten. Ein alltags-sinnvolles Stück "gute, alte Welt". Und weil wir hier den GTI als Beispiel heranziehen, seien noch zwei weitere Neuerungen genannt, die ausschließlich das Sportmodell betreffen: Erstmals können Kunden Echt-Carbon-Elemente zur Aufwertung des Innenraums einbuchen und mehr Power spendieren die Wolfsburger auch noch. 265 PS statt wie bisher 245 PS liefert der Zweiliter-TSI. Der GTE kommt gar auf 272 PS Systemleistung.  © auto motor und sport

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