Der Wertverlust macht einen großen Teil der Autokosten aus. Durch kluges Kaufverhalten lässt sich dieser Posten jedoch beträchtlich reduzieren. Wer ein vorteilhaftes Modell kauft und auf Details achtet, erzielt beim Wiederverkauf einen besseren Preis.
Neuwagen zu kaufen, ist eine feine Sache: Man fährt die neuesten Modelle in Topzustand und kann sich auf der Ausstattungsliste oder im Konfigurator sein Wunschauto zusammenstellen. Der spätere Verkauf des Gebrauchtwagens gerät allerdings unerfreulich, wenn der Wertverlust höher ausfällt als erwartet. Schon im ersten Jahr verlieren viele Autos 25 Prozent vom Listenpreis, nach drei bis fünf Jahren hat sich der Wert gewöhnlich halbiert. Wie schnell der Preis des einzelnen Autos tatsächlich sinkt, hängt von mehreren Faktoren ab.
Bestseller wertbeständiger als Exoten
Grundsätzlich gilt: Was sich neu gut verkauft, ist auch gebraucht gefragt. Beliebte Modelle von Marken wie VW und Audi, BMW und Mercedes lassen sich jederzeit zu vernünftigen Preisen verkaufen. Für exotische Modelle findet man dagegen oft nur schwer einen Käufer und ist nicht in der besten Verhandlungsposition, wenn es um den Preis geht. Erste Orientierung bieten die Gebrauchtwagen-Preislisten von ADAC, DAT (Deutsche Automobil-Treuhand) und Schwacke.
Von Vorteil: Sparsame Benzinmotoren
In der Tendenz sind Kleinwagen wertbeständiger als große Limousinen oder SUVs. Das gilt besonders im Vergleich zu hubraumstarken Modellen mit sechs oder acht Zylindern. Diese sind wegen ihrer hohen Verbräuche weniger gefragt und werden gebraucht oft ins Ausland verkauft.
Ein Problem haben seit 2015 Autos mit Dieselmotor. Lange waren sie durch ihren geringen Verbrauch und niedrige Kraftstoffpreise erste Wahl für Vielfahrer. Durch den Abgasskandal und die Diskussionen um das Thema Feinstaub haben Dieselautos aber stark an Ansehen und damit an Wert verloren. Unter dem Aspekt des Werterhalts sind kleinere Autos mit nicht zu großen Benzinmotoren oder Hybride deshalb vorzuziehen.
Die richtige Ausstattung zählt
Für Zubehör zahlen die meisten Käufer keine hohen Aufpreise, aber ohne bestimmte Ausstattungsmerkmale kann der Wiederverkauf schwierig werden. Das gilt besonders in der Oberklasse. Ledersitze gelten dort als Standard. Der Tempomat ist bei Vielfahrern ebenfalls ein beliebtes Merkmal. Auch Bluetooth sollten Neuwagenkäufer mitnehmen, auch wenn sie selbst keinen Wert darauf legen – viele Gebrauchtkäufer erwarten die komfortable Funkanbindung des eigenen Smartphones. Eingebaute Navigationssysteme sind vor allem bei größeren Fahrzeugen beliebt.
Bei Kleinwagen und in der Kompaktklasse ist mit Blick auf den Wiederverkauf hingegen Zurückhaltung beim Zubehörkauf angezeigt, denn hier spielt der Preis oftmals eine größere Rolle. Ohne Klimaanlage ist allerdings selbst ein Kleinwagen kaum noch zu verkaufen. Ein gutes Radio mit Bluetooth wird auch bei kleinen Autos gerne genommen und erleichtert den Verkauf. Für einen Tempomaten wiederum wird man bei einem Ford Focus oder Toyota Yaris wahrscheinlich keinen nennenswerten Mehrpreis erzielen. Das Schiebedach, einst ein begehrtes Accessoire, ist aus der Mode gekommen und wird kaum honoriert. Gut verkaufen lassen sich Autos in neutralen Farbtönen wie Silber oder Schwarz. Lebhafte Farben gefallen dagegen nicht jedem.
Gute Pflege erhält den Wert
Beim Autokauf spielt der erste Eindruck eine wichtige Rolle: Deswegen lohnt es sich, das Auto vor dem Verkauf gründlich zu polieren. Ein besonders gutes Verkaufsargument ist ein vollständiges Serviceheft mit allen Inspektionen: Das Argument "scheckheftgepflegt" zieht beim Verkauf immer. © 1&1 Mail & Media/ContentFleet
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