Bereits mit dem Aus für die Straße versprach Yamaha, die R1 für den Sport weiterzubauen. 2025 kommen die reinen Rennstreckenversionen R1 Race und GYTR.

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Es kam nicht überraschend, trotzdem schmerzte es: Yamaha erklärte britischen Medien im Februar 2024, dass die Modelle YZF-R1 und R1M kein Update auf Euro 5+ erhalten. Was bedeutet, dass es ab 2025 keinen 1000er-Supersportler mehr von Yamaha geben wird, jedenfalls nicht in der EU als Straßenversion. Und nicht, bis ein Nachfolger feststeht. Der steht inzwischen fest, sogar doppelt: die Yamaha R1 Race und R1 GYTR für 2025 – und wie angekündigt nur für die Rennstrecke.

Video: Im Video - Yamaha R1 Race

Neue Yamaha R1 Race für 2025

Die Yamaha R1 Race, Modelljahr 2025, ist für den ausschließlichen Einsatz auf der Rennstrecke konzipiert. Sie basiert auf Technologien, die aus der MotoGP stammen, darunter aerodynamische Winglets, die an der Verkleidung angebracht sind und den Abtrieb steigern. Das überarbeitete Fahrwerk umfasst eine neue KYB-USD-Gabel, die präzise Einstellmöglichkeiten bietet, um das Fahrverhalten an unterschiedliche Bedingungen anzupassen. Zudem ist die R1 Race mit einem Brembo-Bremssystem ausgestattet, bestehend aus Stylema-Sätteln vorn und einer radialen Handpumpe.

Der CP4-Motor mit 998 cm³ erzeugt wie gehabt 147 kW (200 PS), ebenso bekannt sein dürfte sein charakteristischer Sound durch den Hubzapfenversatz von 90 Grad statt 180 Grad. Ergänzt wird dies durch ein Elektronikpaket, das eine 6-Achsen-IMU umfasst, die Fahrhilfen wie Traktionskontrolle (TCS), Slide Control (SCS) und Launch Control (LCS) steuert. Die Yamaha R1 Race ist somit voll auf den Einsatz im Rennbetrieb ausgerichtet. Der Preis für die Yamaha R1 Race liegt bei 21.044 Euro inklusive Nebenkosten.

Neue Yamaha R1 GYTR für 2025

Die Yamaha R1 GYTR basiert auf der R1 Race, ist jedoch mit einer Vielzahl an GYTR-Komponenten ausgestattet, die den professionellen Einsatz im Superstock-Rennsport unterstützen. Diese umfassen eine GYTR-Rennsport-ECU und einen GYTR-Kabelbaum, die es ermöglichen, das Motorrad spezifisch auf die Bedürfnisse des Fahrers abzustimmen. Überdies kann die Sitzposition durch GYTR-Fußrasten und ein spezielles Lenker-Set angepasst werden.

Die Verkleidung besteht aus leichtem CFK (Kohlenstofffaserverstärkter Kunststoff) mit integrierten Winglets. Der Akrapovič-Rennauspuff optimiert die Leistung des weiterhin in der Spitze 200 PS starken Motors, während die GYTR-Bremsleitungen und Bremsbeläge für eine verbesserte Bremswirkung sorgen. Die Yamaha R1 GYTR wird ausschließlich über spezialisierte GYTR Pro Shops vertrieben und kann durch weitere Anpassungen auf individuelle Anforderungen vorbereitet werden. Der Preis für die Yamaha R1 GYTR beträgt 30.189 Euro inklusive Nebenkosten.

Video: Im Video - Yamaha R1 GYTR ab 2025

Unterschiede zwischen Yamaha R1 Race und Yamaha R1 GYTR

Die Yamaha R1 Race und die Yamaha R1 GYTR teilen viele Grundkomponenten, unterscheiden sich jedoch in der Ausrichtung. Während die R1 Race für den sofortigen Einsatz auf der Rennstrecke ausgelegt ist, bietet die R1 GYTR zusätzliche GYTR-Komponenten, die eine umfassendere Anpassung ermöglichen. Dazu gehören die GYTR-ECU, der GYTR-Kabelbaum und verschiedene Rennsportteile wie der Akrapovič-Rennauspuff und die optimierten Bremsleitungen. Die R1 GYTR ist zudem vollständig schlüssellos und bietet durch ihre speziellen Teile eine leichtere und flexiblere Handhabung. Beiden gemein ist der Motor mit 200 PS und das von Yamaha angegebene fahrfertige Gewicht von 201 Kilogramm.

Yamaha stellt die straßenzugelassene R1 2025 ein

Das letzte Update der Yamaha R1 umfasste 2020 das Update auf Euro 5 mit neuer Elektronik, Kosmetik sowie kleinen Neuerungen an Motor und Chassis. Im Grunde kam das bis 2024 aktuelle Modell Typ RN65 bereits 2015 als RN32 auf den Markt. Der Schritt auf Euro 5+ würde ein neues OBD-II-System (On-Board-Diagnose) verlangen sowie umfangreiche Änderungen der Abgas-Klappensteuerung auf die Norm ASEP 2.0. Am Ende wohl zu viel für die Marktrelevanz des Modells, das 2023 nicht unter den Top 100 der Neuzulassungen in Deutschland zu finden war. Aktuelle Eckdaten des Reihenvierzylinder-Motors: 998 Kubik und maximal 200 PS bei 13.500/min.

Aus für die Yamaha R1M ebenfalls 2025

Dem Topmodell der R1-Reihe, der R1M mit semi-aktivem Fahrwerk, blüht das gleiche Schicksal, dass wenn sie nicht auf Euro 5+ gehoben wird, ab 2025 in der EU nicht mehr neu zugelassen werden kann. Interessant: Die Meldung kommt aus UK, die nicht mehr zur EU gehören, und dort wären die aktuellen R1 und R1M noch neu zulassungsfähig ab dem 1. Januar 2025. Dito in den USA, wo seit Jahren die in der EU ausgemusterten Modelle der japanischen Hersteller noch zu haben sind, etwa die Suzuki GSX-R 1000 R.

Video: Fahrbericht: Yamaha GYTR Modelle - R6, R7 und R1 für die Rennstrecke

Yamaha gibt offiziell Antwort zum Ende der R1

Warum stellt Yamaha die R1 als straßenzugelassenes Modell ein?

Das Motorrad wird in Europa ab 2025 nicht mehr für die Straße homologiert werden, da sich der Markt in Europa verändert hat, die Anforderungen der Yamaha-Kunden sich weiterentwickelt haben und die Kosten für die Erfüllung der Euro 5+-Homologationsanforderungen für ein Motorrad, das genauso oft auf der Rennstrecke wie auf der Straße zu sehen ist, erheblich sind.

Wird Yamaha die R1 weiter entwickeln?

Ja. Die R1 wird das Motorrad bleiben, mit dem Yamaha Rennen fährt, nicht nur in der WorldSBK und EWC, sondern auch auf nationaler Ebene. Kontinuierliche Entwicklung ist unerlässlich, wenn die R1 konkurrenzfähig bleiben soll, denn Yamahas Konkurrenten tun genau das. Überdies wird Yamaha den Rennsport weiterhin nutzen, um GYTR-Performance-Teile für die R1 zu entwickeln, die den Kunden weiterhin zur Verfügung gestellt werden.

Mit der Einstellung der GSX-R 1000 durch Suzuki und der R1 durch Yamaha bedeutet das das Ende der 1000er-Supersport-Maschine, nicht nur auf der Straße, sondern auch in der WorldSBK?

Die beiden Modelle sind sehr unterschiedlich. Die R1 ist ein konkurrenzfähiges Rennmotorrad auf höchstem Niveau und ein Motorrad, das sowohl bei Rennfahrern als auch bei Track-Day-Enthusiasten immer beliebter wird. Die Nachfrage nach der R1 für den Einsatz auf der Rennstrecke ist nach wie vor hoch, und das WorldSBK-Format bietet enge und aufregende Rennen, daher ist diese Ansicht zu pessimistisch.

Yamaha R1, R1 60th Anniversary und R1M – Preise 2024

2024 bot Yamaha Deutschland die R1, die R1 60th Anniversary und die R1M noch an. Die Preise lagen bei 20.994 Euro, 21.994 Euro und 27.994 Euro.

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Fazit

Britische Medien zitieren einen Sprecher von Yamaha, der angeblich sagte, dass die R1 und die R1M nicht auf das Level von Euro 5+ gehoben werden. Und das bedeutet: In der EU kann ab 2025 eine R1 nicht mehr neu zugelassen werden. Aktuelle Modelle werden gegen Ende 2024 vermehrt zugelassen, damit sie als "Tageszulassung" noch 2025 abverkauft werden können. Als reines Sport-Gerät wurde die R1 bereits 2022 neu homologiert, und im September 2024 zeigte Yamaha gleich 2 neue R1-Modelle, beide nur noch für die Rennstrecke: die R1 Race für circa 21.000 Euro und die noch weiter angespitzte R1 GYTR für circa 30.000 Euro.  © Motorrad-Online

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