Nach dem Ende der Kaufprämien für Elektroautos in Deutschland hat sich deren Absatz deutlich verlangsamt. In einem neuen Vorstoß wirbt der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) für eine zielgerichtete Förderung, die junge Käufer und Familien unterstützen soll.

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Die "Mobilitätsprämie #GenerationZukunft", wie das Konzept vom ZDK bezeichnet wird, sieht eine Umweltprämie vor, die besonders Auszubildende, Studenten, Berufseinsteiger und junge Familien anspricht. Geplant ist eine Unterstützung von bis zu 6.500 Euro für den Kauf von neuen Elektroautos, doch der Kauf von gebrauchten E-Autos soll ebenfalls unterstützt werden. Hier schlägt das ZDK eine Förderung von etwa 3.250 Euro vor.

Das Konzept liegt der Bundesregierung bereits vor. Der Verband betont dabei, wie wichtig die gezielte Förderung für die Akzeptanz und Verbreitung von E-Autos sei. Mit dem Ende der bisherigen Kaufprämien ist der Absatz im Jahr 2024 merklich eingebrochen – ein Problem, das auch der Bundesrat wahrgenommen hat. Vertreter der deutschen Autoindustrie fordern ebenfalls mehr Anreize, um die Nachfrage zu stabilisieren.

Finanzierung durch steigende CO₂-Preise?

Die neue Förderung könnte mithilfe der erhöhten CO₂-Steuer finanziert werden, wie das ZDK vorschlägt. Diese wird ab 2025 von 45 auf 55 Euro pro Tonne steigen. Nach aktuellen Schätzungen wird dieser Preisanstieg zusätzliche Einnahmen von bis zu 1,5 Milliarden Euro bringen.

Durch die gezielte Förderung für junge und einkommensschwache Käufergruppen könnte die E-Auto-Nachfrage im kommenden Jahr wieder anziehen. Eine Untersuchung des ZDK zeigt, dass gerade Familien und Berufseinsteiger großes Interesse an klimafreundlicher Mobilität haben, jedoch häufig auf Gebrauchtfahrzeuge zurückgreifen müssen oder das Geld gar nicht aufbringen können. Die Förderung für diese Zielgruppen würde den finanziellen Aufwand deutlich verringern und könnte somit breitere Käuferschichten anziehen.

Nachhaltigkeit und Klimaziele als Schlüsselfaktor

Eine neue Kaufprämie könnte den Umstieg auf Elektroautos erheblich beschleunigen und damit den CO₂-Ausstoß im Verkehr senken. In der aktuellen politischen Diskussion, bei der sowohl die Förderung von Elektromobilität als auch die Reduzierung von Emissionen eine Rolle spielt, sieht der ZDK die Mobilitätsprämie als wichtigen Baustein für die Klimaziele der Bundesregierung.

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SPD und Grüne signalisieren bereits Unterstützung für den Vorschlag, während die FDP skeptisch auf eine neue Förderung im E-Autobereich reagiert. Der ZDK hatte seinen Vorschlag vor der aktuellen Krisensituation der Ampel-Koalition eingereicht. Daher bleibt abzuwarten, ob ab 2025 tatsächlich neue Förderungen oder E-Auto-Prämien kommen werden.

In der Bildergalerie sehen Sie die Top 50 der Elektroauto-Neuzulassungen im Oktober 2024.  © auto motor und sport

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