Lithium-Ionen-Akkus sind leistungsfähige, aber auch anfällige Energielieferanten. Immer wieder überhitzen einzelne Modelle oder geraten sogar in Brand. Bei immer kleiner und handlicher werdenden mobilen Geräten verstärken sich die Probleme, eine echte Alternative ist jedoch bislang nicht in Sicht.

Mehr zum Thema Digitales

Im Jahr 2005 mehrten sich die Probleme, im Folgejahr gab es die ersten spektakulären Fälle. 2016 hatten Geräte gleich mehrerer Hersteller mit Hitzeproblemen zu kämpfen. Die Reihe der betroffenen Unternehmen liest sich wie das Who is Who der Computer- und Elektronikbranche. Ein kurzer Überblick:

September 2016 - Erste Geräte von Samsungs Galaxy Note 7 gehen in Flammen auf. Dann entzündet sich auch eines der Austauschgeräte - in einem Flugzeug kurz vor dem Start. Am Ende nimmt Samsung das Gerät weltweit vom Markt. Geschätzte Belastung: rund 5 Milliarden Dollar.

Juni 2016 - Der Computer-Anbieter HP ruft weltweit Notebook-Akkus zurück - wegen Brand- und Explosionsgefahr. Die betroffenen Akkus wurden zwischen März 2013 und August 2015 in verschiedenen Notebooks des Unternehmens verbaut. Weniger als ein Prozent der Laptops sollen betroffen sein.

Februar 2016 - Toshiba muss in den USA eine Reihe von Akkus für Notebooks wegen Brandgefahr austauschen.

Auch Netzteile brennen

Januar 2016 - Auch Netzteile können gefährlich sein - das lernte vor einem Jahr Apple: Manche Stecker für Macs und iOS-Geräte könnten überhitzen, Nutzern drohe ein elektrischer Schlag. Auch wenn nur wenige Fälle bekannt werden, tauscht Apple betroffene Stecker weltweit aus.

2015 - Fujitsu ruft in den USA Ersatz-Batterien für Laptops zurück

2014 - Sony ruft Laptops der Vaio-Reihe zurück, in denen Akkus von Panasonic verbaut waren. Unter bestimmten Bedingungen überhitzen die Akkus oder können sogar explodieren.

August 2006 - Explodierende Computer und schmelzende Gehäuse setzen den texanischen PC-Hersteller Dell unter Druck. Verschiedene Laptops geraten in Brand - Dell ruft weltweit 4,1 Millionen Geräte zurück. Die Lithium-Ionen-Akkus hatte das Unternehmen von Sony bezogen.

2006 - Sony muss fast zehn Millionen Notebook-Batterien zurückrufen, die in Notebooks verschiedener Hersteller verbaut sind. Die Bilanz des japanischen Konzerns wird schwer belastet, das Debakel kostete Sony umgerechnet mehr als 340 Millionen Euro.

2005 - Über das Jahr verteilt gab es zahlreiche kleinere Rückrufaktionen, darunter von Dell, Hewlett-Packard und Compaq.  © dpa

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.