Barcelona (dpa) - Die Mobilfunk-Betreiber haben sich bei ihrem neuen Anlauf, einen SMS-Nachfolger zu etablieren, wichtige Rückendeckung von Google gesichert. Der Internet-Konzern wird das Format RCS in seinem Mobil-Betriebssystem Android unterstützen.

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"RCS ist aus unserer Sicht die Evolution, die Zukunft von SMS", sagte Android-Chef Hiroshi Lockheimer auf der Mobilfunk-Messe Mobile World Congress in Barcelona.

RCS (Rich Communications Services) funktioniert für Verbraucher ähnlich wie Messaging-Dienste (WhatsApp, iMessage), soll aber wie die heutige SMS die Kommunikation über den Nutzer-Kreis einer bestimmten App hinaus erlauben. Während die Online-Services sehr populär seien, brauche es auch eine Möglichkeit zur übergreifenden Kommunikation, betonte Lockheimer.

Bei den Messaging-Plattformen ist Facebook sehr stark. Der zugekaufte Dienst WhatsApp hat eine Milliarde Nutzer und stellt pro Tag 42 Milliarden Nachrichten zu. Dazu kommt der Facebook Messenger mit 800 Millionen Nutzern. Google hat in dem Bereich keinen Service in dieser Dimension und bietet auch keine echte Alternative zu dem Apple-Dienst iMessage. In Medienberichten hieß es vor einiger Zeit, Google arbeite an eigenem eigenen Messenger. Der Internet-Konzern hatte im Herbst das auf RCS spezialisierte Startup Jibe Mobile gekauft.

Den Standard RCS versuchten die Mobilfunk-Anbieter bereits seit einigen Jahren unter dem Markennamen Joyn im Markt zu etablieren, doch bisher weitgehend erfolglos. Mit der Android-Partnerschaft bekämen sie theoretisch Zugang zu bis zu 1,4 Milliarden Nutzern.

"Als Anbieter einer Plattform, die über verschiedene Netzbetreiber und Gerätehersteller hinweg funktioniert, sind wir in der Position, neue Technologien in den Markt zu bringen", betonte Android-Chef Lockheimer. Allerdings laufen bei weitem nicht alle Android-Telefone mit neuen Software-Versionen.

RCS wird von den Mobilfunk-Betreibern angeboten, für die strikte Regulierungsvorgaben gelten, auch was den Zugang von Sicherheitsbehörden zur Kommunikation betrifft. Die Online-Anbieter wie WhatsApp, Telegram oder Apple bei iMessage verschlüsseln die Nachrichten so, dass sie auch selbst keinen Zugriff auf die Inhalte haben.  © dpa

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