Nach der verheerenden Flutkatastrophe im Jahr 2021 wurde ein neues bundesweites Warnsystem eingeführt. Nach knapp einem halben Jahr fällt eine erste Bilanz positiv aus.
Ob Explosionsgefahr, Hochwasser oder Großbrand: Ein halbes Jahr nach seinem Start ist das Handy-Warnsystem Cell Broadcast nach Angaben der Mobilfunkfirma Vodafone bereits 175 Mal ausgelöst worden. Das System sei bis heute technisch reibungslos gelaufen, sagte Hendrik Roggendorf vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) in Bonn.
Die Netzwerkchefin von Vodafone Deutschland, Tanja Richter, sagte, dass alle empfangsbereiten Endgeräte bei jeder Warnung sicher erreicht worden seien. "Das neue System funktioniert in unserem Netz sehr zuverlässig." Unter den ausgelösten Warnungen waren auch Probealarme.
Unterschiedliche Behörden lösen die Warnung aus, die drei Mobilfunk-Netzbetreiber Vodafone, Deutsche Telekom und O2 übermitteln sie. Cell Broadcast ergänzt die bereits vorhandenen Warnkanäle, also Sirenen, Rundfunk, TV und Apps wie Nina oder Katwarn. Bei dem in Deutschland recht neuen System werden Nachrichten wie Rundfunksignale an alle kompatiblen Geräte geschickt, die in einer Funkzelle eingebucht sind - daher der Name "Cell Broadcast". Es erscheint ein Text auf dem Handy-Display, der auf eine Gefahr hinweist, und es schrillt laut.
Probealarm für den 14. September geplant
Das Spektrum der Alarmgründe ist groß: So meldete das Warnsystem beispielsweise Weltkriegsbomben, aber auch verschmutztes Trinkwasser, einen Waldbrand und einen Amoklauf. Anlass für die Einführung von Cell Broadcast in Deutschland war die Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen im Sommer 2021 mit mehr als 180 Toten.
Für den 14. September ist ein bundesweiter Warntag geplant - alle kompatiblen Geräte sollen um 11:00 Uhr eine Nachricht bekommen, um die bundesweite Funktionsfähigkeit des Systems zu testen - nach Schätzung von Vodafone werden dann mehr als 50 Millionen kompatible Handys schrillen. (dpa/cze)
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.