Wer gerne Filme und Serien streamt, hat sich ein mittlerweile teures Hobby gesucht – gerade wenn man mehrere Abos hat. Ein Überblick über die aktuellen und kommenden Preise von Amazon Prime Video, Disney+ und Netflix.

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Keine Werbung, vertretbare Kosten und die Möglichkeit, Serien und Blockbuster immer und überall anzuschauen. So war das zumindest noch vor wenigen Jahren im Streaming-Bereich. Wer mehrere Anbieter abonniert hat, muss mittlerweile jeden Monat tief in die Tasche greifen. Viele Dienste setzen außerdem auf Werbeeinblendungen.

Alleine bei Netflix, Disney+ und Amazon Prime Video gab es in den vergangenen Wochen oder gibt es in den kommenden Monaten Veränderungen, die auf den Geldbeutel der Kundschaft abzielen. Ein Überblick über Preise und Abo-Modelle der drei genannten Anbieter.

Netflix: Drei Abomodelle mit und ohne Werbung

Im Rahmen seines jüngsten Quartalsberichts hatte Netflix im Oktober bekannt gegeben, verstärkt auf Werbung setzen zu wollen, die für das Geschäft des Streaming-Platzhirsches "wesentlich" werden soll. Entsprechend wurde verkündet, dass in Deutschland das bisher erhältliche "Basis-Abo" - für 7,99 Euro monatlich - künftig nicht mehr von Neukundinnen und -kunden buchbar sein wird. Aktuell können Neukunden entsprechend nur noch folgende Modelle buchen:

  • "Standard-Abo mit Werbung" für 4,99 Euro im Monat
  • "Standard"-Paket für 12,99 Euro im Monat
  • "Premium"-Abo für 17,99 Euro im Monat

Und wer den Account mit Freunden außerhalb des eigenen Haushalts teilen möchte, muss "Zusatzmitgliedsplätze" für je 4,99 Euro monatlich dazubuchen.

Es ist zudem nicht auszuschließen, dass auch die Preise für die drei aktuellen Varianten bald steigen könnten. Die US-Drehbuchautoren haben sich laut "New York Times" vor wenigen Wochen nach mehrmonatigem Streik mit Studios und Streaming-Diensten darauf verständigt, eine höhere Vergütung für Streaming-Inhalte zu erhalten. Diese Kosten könnte Netflix auf die Kundschaft abwälzen.

Zudem wurden die Preise für Abos in den USA, Frankreich und Großbritannien bereits teilweise angehoben. Zum Vergleich: Ein "Premium-Abo" kostet in den Vereinigten Staaten mittlerweile 22,99 US-Dollar (umgerechnet etwa 21,50 Euro) und in Frankreich 19,99 Euro. Aber da man Mitgliedern ja auch immer mehr biete, bitte man "gelegentlich" einfach auch darum, dass diese "etwas mehr zahlen", hieß es dazu von Netflix.

Disney+: Neue Abomodelle wie bei Netflix

Bei Disney+ gab es bisher nur ein einziges Abo-Modell: Der Zugang kostete je nach gewähltem Abbuchungszeitraum entweder 8,99 Euro monatlich oder 89,90 Euro im Jahr. Seit dem 1. November erinnert ein neues Konzept nun aber an die seit Jahren gängige Netflix-Version mit unterschiedlichen Varianten, unter anderem mit Werbung.

Zwar gibt es dadurch auf dem Papier auch eine billigere Möglichkeit, das Angebot zu buchen - aber auch eine noch teurere. Neukundinnen und Neukunden können nun auch hier zwischen drei Varianten wählen:

  • "Standard mit Werbung": 5,99 Euro im Monat, ein Jahresabo gibt es hier nicht
  • "Standard" (ohne Werbung, aber nur in maximal Full-HD-Auflösung): monatlich 8,99 Euro oder 89,90 Euro im Jahr
  • "Premium" (4K): 11,99 Euro im Monat oder 119,90 jährlich

Amazon Prime Video: Keine Preiserhöhung, aber Werbung

Erst im vergangenen Jahr wurden die Preise für Amazon Prime und damit auch für das inbegriffene Streaming-Angebot Prime Video erhöht. Statt 69 Euro jährlich oder 7,99 Euro im Monat zahlen Kundinnen und Kunden seither 8,99 Euro monatlich oder 89,90 Euro im Jahr. Studenten, Azubis und von der Rundfunkbeitragspflicht befreite Kunden - oder jene mit Sozialpass teilnehmender Städte - bekommen eine Vergünstigung von rund 50 Prozent. Kostenlos, dafür mit Werbung, schauen Nutzerinnen und Nutzer derweil bei Amazon Freevee rein.

Auch bei Amazon Prime Video soll sich künftig jedoch noch mehr um Werbung drehen - und damit sind für die Kundschaft optional auch erhöhte Kosten verbunden. Um zahlenden Prime-Mitgliedern noch mehr Inhalte bieten zu können, "und um diese Investitionen über einen langen Zeitraum weiter zu erhöhen, werden Prime-Video-Titel in Deutschland ab 2024 in begrenztem Umfang Werbung enthalten", kündigte das Unternehmen im September an. Der aktuelle Preis für die Mitgliedschaft solle unverändert bleiben.

Zwar wolle man demnach angeblich weniger Werbung als andere Streaming-Anbieter oder Fernsehsender schalten, wer allerdings gar keine Werbeeinblendungen, muss zusätzlich für eine "neue werbefreie Option" (Sport und andere Live-Inhalte ausgenommen) zahlen. Was das Ganze in Deutschland kosten soll, ist derzeit nicht bekannt. In den USA werden monatlich 2,99 US-Dollar zusätzlich fällig.  © 1&1 Mail & Media/spot on news

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