Soziale Netzwerke, Einkaufstouren, Surfspaß: Fast überall, wo wir uns im Internet bewegen, hinterlassen wir Spuren. Manche Fußabdrücke im Netz möchte man am liebsten wieder verschwinden lassen. Besonders, wenn sie peinlich für den Nutzer sind. Doch geht das überhaupt? Welche Rechte haben Internetnutzer - und wie lassen sie sich durchsetzen?

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Kann man seine Spuren im Netz tatsächlich effektiv verwischen? Die Antwort ist "Jein" - denn nach wie vor gilt der Grundsatz: "Das Web vergisst nichts". Mit den richtigen Strategien können zumindest einige der digitalen Fußabdrücke unsichtbar gemacht werden. Wer hier erfolgreich sein will, braucht vor allem Geduld und Beharrlichkeit.

Den eigenen Namen im Auge behalten

Wem sein Internet-Auftritt am Herzen liegt und wissen will, was über ihn verfügbar ist, sollte in regelmäßigen Abständen seinen eigenen Namen per Google oder über spezialisierte Personensuchmaschinen suchen lassen. Denn mancher Nutzer findet spät oder nie heraus, dass es verfängliche Informationen über ihn im Netz gibt. Sind die Spuren erst einmal entdeckt, beginnt die eigentliche Arbeit - oft ein mühseliges Unterfangen.

Die meisten Daten werden beim Gebrauch von Facebook, Twitter und ähnlichen Diensten hinterlassen. So lange man noch ein aktives Benutzerkonto bei diesen Diensten hat, ist das ausmisten recht einfach: Die betreffenden Daten können einfach gelöscht werden. Auf einigen Plattformen können Daten auch mit verschiedenen Rechten versehen werden - damit nur bestimmte Nutzer sie sehen können. In den Suchmaschinen sind Veränderungen aber meist erst nach einigen Wochen spürbar.

Wer ganz sicher seine Ruhe haben will, kann sich bei den sozialen Netzwerken ganz abmelden. Je nach Dienst ist das unterschiedlich aufwendig. Inzwischen gibt es für solche Fälle sogar ein eigenes Programm: "Suicide Machine" lässt auf Knopfdruck sämtliche virtuellen Alter Egos eines Nutzers über die digitale Klinge springen.

Notfalls den Rechtsanwalt zu Rate ziehen

Wenn kein aktives Nutzerkonto mehr besteht - oder bestand, weil zum Beispiel Dritte ein Foto eingestellt haben - kann der Seitenbetreiber kontaktiert werden. Hier ist allerdings Geduld gefragt - viele Anbieter reagieren nur sehr behäbig. Falls auch nach wiederholten Anfragen keine Reaktion kommt, kann mit rechtlichen Schritten gedroht werden. Denn Betreiber von Webseiten sind rechtlich verpflichtet, personenbezogene Daten zu löschen. Wenn diese ganz auf stur schalten oder eine Antwort immer wieder verzögern, muss notfalls ein Rechtsanwalt eingeschaltet werden.

Generell sollte im Browser der "Verlauf" - auch "Chronik" genannt - deaktiviert werden. Browser wie Firefox und Opera bieten zudem den "privaten Modus" an, bei dem solche Funktionen gleich automatisch abgeschaltet sind und die ein sichereres Surfen ermöglichen.

Unternehmen winden sich aus der Kritik

Wer Google und anderen Suchmaschinenbetreibern nicht zu leicht in die Hände spielen will, kann auf alternative Suchmaschinen wie "Startpage" zurückgreifen - diese basieren zwar auf denselben Algorithmen wie Google, speichern aber keinerlei Nutzerdaten.

Vor allem bei Unternehmen werden häufig Tricks angewendet, um sich etwa um negative Kommentare oder Bewertungen herumzudrücken. Negative Einträge können bei Suchmaschinen nach hinten gerückt werden, indem positive neue Einträge eingestellt werden.

Auch mehre Emailadressen oder Instant-Adressen können helfen, unerkannt und weitgehend spurenlos zu bleiben. Komplett unsichtbar im Netz unterwegs zu sein, ist auch möglich, aber meist mit einem größeren Aufwand verbunden - etwa durch die Installation von "Tor" oder speziell eingerichteten und abgesicherten Linux-Systemen, die auch per USB-Stick oder DVD nutzbar sind.

Umsichtiges Verhalten ist das beste Rezept

Der beste Tipp ist jedoch ganz einfach: Gleich von Anfang an möglichst vorsichtig mit persönlichen Daten umgehen. Informationen, die nicht erst ins Netz gelangen, müssen später auch nicht aufwändig wieder verwischt werden. Deshalb unbedingt darauf achten, was man selbst ins Netz stellt - was Freunde, Bekannte oder Arbeitskollegen posten oder auf welchen Seiten man Kommentare hinterlässt. Das gilt für Facebook und Co. genauso wie für Schnappschüsse von der Betriebsfeier.

Wer sich blindlings auf jeder beliebigen Seite einloggt und so seine persönlichen Daten preisgibt, handelt sich im besten Fall eine Flut von Spam-Mails ein. Sind ihre Daten erst einmal in den illegal gehandelten Adress-Datenbanken gelandet, wird es schwer, sich zu wehren. Die angelegten Maßstäbe sollten grundsätzlich möglichst streng sein: Denn selbst harmlos erscheinende Daten können - richtig zusammengesetzt - ein Puzzle-Bild von das Nutzers ergeben.

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