(ak/cze) - "Vaporware" nennt man Spiele, die vollmundig angekündigt werden, aber meist schon in der Entwicklungshase scheitern. Zehn.de hat die Games aufgelistet, die mit allerlei Vorschusslorbeeren überhäuft wurden, es aber nie in die Läden geschafft haben.

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Duke Nukem Forever

Was "Chinese Democracy" von Guns N‘ Roses in der Musik war, ist "Duke Nukem Forever" in der Games-Welt. Seit 1997 wurde der First-Person-Shooter immer wieder angekündigt. Gerüchte besagten, dass das Spiel immer wieder von Neuem programmiert wurde, da das Design aufgrund der langen Entwicklungszeit bereits wieder überholt war. Im Gegensatz zu "Chinese Democracy" blieb "Duke Nukem Forever" allerdings eine Running Gag, wurde bis heue nie veröffentlicht, und die Entwicklerschmiede machte dicht. Ein kleiner Hoffnungsschimmer bleibt jedoch: Gearbox hat verlässlichen Presseberichten zu Folge die Rechte an dem Game erworben und 2K Games will es angeblich im nächsten Jahr veröffentlichen.

The Roots

Ende 2004 sollte das Spiel, mit Versatzstücken aus Rollen-, Action- und Adventure-Spiel, das Licht der Welt erblicken. Obwohl die ersten Screenshots von "The Roots" äußerst vielversprechend aussahen und auch die Story – ein epischer Kampf zwischen Gut und Böse – Lust auf das Spiel machten, drehten der russische Publisher Cenega den Entwicklern von Tannhauser-Gate den Geldhahn für das für Xbox, PC und Nokia N-Gage geplante Game zu. In der offiziellen Pressemitteilung wurden "schwerwiegende Entwicklungsprobleme" als Grund genannt.

Screenshot aus "Loose Cannon"
Hätte sich mit "GTA III" locker messen können: "Loose Cannon".

Loose Cannon

Zwei Jahre, bevor das revolutionäre "GTA III" 2001 auf den Markt kam, kündigte der Games-Hersteller Digital Anvil sein Fünf-Millionen-Dollar-Projekt "Loose Cannon" für PC und Xbox an. In "Loose Cannon" sollte der Kriegsveteran Ashe als Kopfgeldjäger durch eine Welt mit gigantischen Ausmaßen jagen – in 3-D und mit einer bisher nie gesehenen Detailgenauigkeit. Außerdem versprach der Hersteller einen Mehrspielermodus mit bis zu acht Personen. Ende der Neunziger wirklich revolutionär. Vor der geplanten Veröffentlichung von "Loose Canon" wurde Digital Anvil allerdings von Microsoft geschluckt und das Projekt eingestampft.

Auf der nächsten Seite geht's weiter mit dem verschollenen Vorgänger von "Fallout 3" und der nie erschienenen Konsolenversion von "StarCraft".

Screenshot aus "Grotesque"
"Grotesque" hätte ein witziges Rollenspiel-Abenteuer werden sollen, das neue Genre-Wege beschreitet. © NBG EDV Handels & Verlags GmbH

Grotesque

Eine Rollenspielparodie sollte es werden, das Spiel der Düsseldorfer Entwickler von "Silent Dream". Gewürzt mit einer ordentlichen Prise Humor und diversen Seitenhieben auf Klassiker wie "Herr der Ringe" oder "World of Warcraft". Obendrauf sollte es noch knifflige Rätsel à la Monkey Island und spannende Schlachten geben. Klang so weit alles äußerst vielversprechend. Leider fehlte ein Publisher, der sich traute, das Spiel auf den Markt zu bringen. Auch nach diversen Umstellungen am Konzept und der Story konnte kein Verleger für "Grotesque" gefunden werden. Im Juni 2010, fünf Jahre nach dem Start der Entwicklung, erschien immerhin das Taktik-Game "Grotesque: Tactics: Evil Heroes" für Wii und PC. Mit der ursprünglichen Idee hat das rundenbasierte Rollenspiel allerdings nichts mehr viel zu tun.

Van Buren

Die Simulation, die sich auch heute noch unter dem Namen "Fallout 3" großer Beliebtheit erfreut, hieß im Arbeitstitel "Van Buren" und wurde von der Firma Interplay entwickelt. Wie auch bei den Vorgängern aus der Fallout-Serie wurde hier auf die Ansicht aus der Vogelperspektive gesetzt. 2003 musste Interplay aber aus finanziellen Problemen die Entwicklung abbrechen und trat die Rechte an "Fallout" an die Softwareschmiede Bethesda ab. Diese krempelten "Van Buren" komplett um. Die Ansicht wurde auf die Egoperspektive verlagert und das Spielkonzept insgesamt modernisiert. 2004 veröffentlichte Bethesda dann schließlich "Fallout 3".

Star Fox 2 / Star Wing 2

1993 kam mit "Star Fox" (in Deutschland "Star Wing") eine kleine Revolution auf den Games-Markt. Mit dem im Spiel-Modul verbauten "Super FX-Chip" für den Super Nintendo war schon damals eine okaye 3-D-Weltraumschlacht möglich. Für den Nachfolger "Star Fox 2" sollte es ein noch leistungsfähigerer Chip sein, der "Super FX2-Chip". Während am Nachfolger geschraubt wurde, drängten allerdings die 3--Konsolen der nächsten Generation auf den Markt, und Nintendo hinkte mit seinem "Starfox 2" etwas der Zeit hinterher. Das Projekt wurde fallengelassen.

Screenshot aus "Resident Evil 2"
"Resident Evil 2" war eigentlich schon der dritte Teil der Zombie-Endzeit-Saga. © Capcom

StarCraft: Ghost

Der zweite Teil von "StarCraft" schlägt gerade alle Verkaufsrekorde. "StarCraft: Ghost" hätte dazu sicher auch das Potenzial gehabt, kam aber nie in den Handel. Die Konsolenvariante des Echtzeit-Strategie-Klassikers sollte ein First-Person-Shooter im gleichen Setting wie "Starcraft" werden. Die Entwickler von Blizzard wollten allerdings erst die Entwicklung der neuen Konsolengeneration von Xbox 360, PS3 und Wii beobachten und dann über die Veröffentlichung von "Ghost" entscheiden. Allerdings wird nun schon seit über vier Jahren beobachtet, ohne dass etwas passiert wäre.

Auf der nächsten Seite lüften wir das Geheimnis von "Resident Evil 1 1/2".

Screenshot aus "Star Wing"
"Star Fox", beziehungsweise "Star Wing" wartete schon 1993 mit einer für diese Zeit revolutionären 3D-Grafik auf. Bei der Entwicklung des zweiten Teils grätschten allerdings die 3D-Konsolen der nächsten Generation dazwischen, und der Nachfolger wurde noch in der Entwicklungsphase eingestampft. © Nintendo

Resident Evil 1 1/2

Nachdem durchschlagenden Erfolg von "Resident Evil", machte sich Capcom relativ schnell an die Entwicklung des zweiten Teils ihres Zombie-Slashers. Was aber kaum jemand weiß: "Resident Evil 2", wie es 2004 auf den Markt kam, war eigentlich schon der dritte Teil der Endzeit-Saga. Capcom hatte zuvor einen zweiten Teil nämlich schon fast fertig gestellt, stampfte ihn wegen zu großer Ähnlichkeit zum ersten Teil aber wieder ein und begann mit der Entwicklung von vorne.

Rev Limit

Als 1996 Sony mit seiner Playstation den Konsolenmarkt übernahm, gab es im Hause Nintendo erst mal wenig zu lachen. Verzweifelt versuchte man mit der Herstellung von Spielen am Fließband der Konkurrenz Herr zu werden. Darunter war auch das vollmundig angekündigte Autorennspiel "Rev Limit". Aber wenige Sekunden Trailer und einige Screenshots später versank der Hype um das Spiel so schnell wieder wie er gekommen war. Rennfans mussten sich bei Nintendo wieder mit "Mariokart" zufrieden geben.

Screenshot aus "The Roots"
Vielversprechende Grafik, ansprechende Story, gute Ideen. Trotzdem drehte der Publisher den Entwicklern den Geldhahn zu und stoppte die Fertigstellung von "The Roots".

The Elder Scrolls Travels: Oblivion

Um die Rollenspielreihe "The Elder Scrolls" auch den Portable-Zockern näher zu bringen, entschloss sich der Spiele-Entwickler Bethesda, eine abgespeckte Version des vierten Teils auf die SPS Portable und das Nokia N-Gage zu bringen. Das Original, das locker um die 100 Stunden Spielzeit verschlingt, wurde aber in Hinblick auf die Schauplätzen und die Story so abgespeckt, dass man sich nach einigen Testläufen entschied, das Projekt für gescheitert zu erklären.

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