Das Essen kocht sich selbst, während Sie einfach aus dem Haus gehen? Klingt nach einem Wunschtraum, soll mit einem sogenannten Slow Cooker aber möglich sein. Unsere Redakteurin hat dieses Gerät ausprobiert.

Eine Kolumne
Diese Kolumne stellt die Sicht von Maria Menz dar. Informieren Sie sich, wie unsere Redaktion mit Meinungen in Texten umgeht.

Für viele Menschen ist das Schwierigste an gesunder Ernährung der Aufwand. Nicht nur muss alles eingekauft, sondern auch noch mühsam zubereitet werden. Da ist es häufig einfacher, nach der Arbeit zum Fertiggericht zu greifen oder auf dem Nachhauseweg bei einer Fastfood-Kette anzuhalten.

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Wer dieses Problem vermeiden möchte oder wer zwar gerne kocht, aber manchmal einfach keinen Nerv hat, noch eine Stunde in der Küche zu stehen, bevor es Essen gibt, dem sei der Slow Cooker empfohlen.

Was ist ein Slow Cooker?

Im Prinzip ist ein Slow Cooker, zu Deutsch auch Schongarer genannt, die moderne Variante eines gusseisernen Topfes, in dem man Gerichte stundenlang köcheln lässt. Der Slow Cooker besteht aus drei Teilen: Einem Heizelement aus Metall, an dem sich auch das Bedienelement befindet, einem großen Keramiktopf und einem Deckel.

Mit dem Gerät lassen sich ganz verschiedene Gerichte zubereiten: Chilli, Suppen, Fleischgerichte, aber auch warmes Frühstück oder ganze Hühner sind möglich.

Das Beste an der Sache: Den Slow Cooker kann man ohne Aufsicht vor sich hinköcheln lassen. Das fühlt sich am Anfang etwas seltsam an, da bestimmt jeder die Warnung verinnerlicht hat, niemals den Herd unbeaufsichtigt zu lassen.

Während ich das Gerät am Anfang nur betrieben habe, wenn ich in der Wohnung war, schalte ich es mittlerweile morgens vor der Arbeit an und lasse es tagsüber seine Arbeit verrichten - bisher ohne Probleme.

Wie funktioniert das Gerät?

Der Schongarer kocht das Essen - wie der Name schon sagt - langsam und schonend über mehrere Stunden. Dabei erwärmt das Heizelement den Keramiktopf langsam. Keramik ist ein sehr widerstandsfähiges Material - es ist hitzebeständig, kratzfest und sehr langlebig.

Der Slow Cooker hat zwei Hitzestufen - low, also niedrig und high - hoch. Auf der niedrigen Stufe brauchen die meisten Gerichte etwa sechs bis sieben Stunden, auf hoch reichen meist drei bis vier.

Worauf muss man beim Kauf achten?

Es gibt eine Vielzahl an Marken und Versionen. Die bekannteste ist wohl die amerikanische Marke Crock Pot, die mittlerweile auch synonym für den Slow Cooker verwendet wird. Für ein Gerät mittlerer Größe zahlt man ungefähr hundert Euro. Es gibt jedoch auch günstigere Versionen von unbekannten Marken.

Ich habe meinen für, wie ich finde, sehr günstige 40 Euro auf Amazon gekauft. Er fasst 3,5 Liter und hat damit die richtige Größe für vier bis fünf Portionen. Bei der Benutzung des Slow Cookers ist es sehr wichtig, dass der Topf mindestens zur Hälfte gefüllt ist - sonst wird das Gericht nichts. Daher macht es wenig Sinn, sich große Geräte mit bis zu acht Litern Fassungsvermögen anzuschaffen, wenn man nicht plant, für circa zehn Leute zu kochen.

Mir war sehr wichtig, dass das Gerät eine Timer-Funktion hat. Dadurch kann man den Slow Cooker so programmieren, dass er zu einer bestimmten Uhrzeit mit der Zubereitung beginnt. Kommt man doch etwas später als geplant nach Hause, haben viele Geräte eine Warmhaltefunktion. Bei meinem Gerät sind das sechs Stunden.

Vorteile?

Viele. Sehr, sehr viele. Nachdem ich mir einen Thermomix zugelegt habe, dachte ich eigentlich, dass ich ab jetzt keine zusätzlichen Küchengeräte mehr brauche. Doch dann kam der Slow Cooker. Bei uns wird jeden Abend gekocht - komme, was da wolle. Von daher weiß ich das Gerät allein schon wegen der Zeitersparnis zu schätzen.

Hinzu kommt:

  • Er verbraucht weniger Strom als ein Backofen.
  • Fleisch wird im Slow Cooker sehr, sehr zart. Auch Fleischstücke wie Schulter werden weich.
  • Es kann nichts anbrennen.
  • Gerichte können am Vorabend vorbereitet werden. Danach kommt der Keramiktopf in den Kühlschrank und morgens wird er einfach in das Heizelement gestellt.

Der Slow Cooker eignet sich auch für Menschen, die nicht viel Erfahrung mit dem Kochen haben. Die meisten Rezepte erfordern wirklich nur ein einfaches Anmischen der Zutaten - und fertig.

Ich hab mein Gerät seit Oktober und benutze es jede Woche. Mittlerweile gibt es eine Vielzahl an Kochbüchern und auch auf Pinterest sind zahlreiche Rezepte zu finden.

Nachteile?

Das kommt drauf an. Wer am Kochen den Vorgang an sich liebt und es genießt, Gerichte stundenlang umzurühren und abzuschmecken, der sollte die Finger von Schongarern lassen.

Wer gerne Kontrolle über sein Essen hat, ist mit dem Slow Cooker auch nicht gut beraten. Denn bei der Zubereitung ist es ganz wichtig: Nicht den Deckel öffnen. Dabei entweicht der Wasserdampf, der für das Garen gebraucht wird. Schnell mal kontrollieren oder zwischendurch kosten ist also nicht drin.

Der Slow Cooker als solcher ist kein vielseitiges Gerät. Er ist eben ausschließlich zum Schmoren und Garen da. Anbraten etc. muss man in der Pfanne oder in einem Topf.

"Normale" Rezepte können nicht einfach im Slow Cooker gemacht werden. Dafür muss man die Kochzeit und Flüssigkeitsmenge umrechnen.

Wofür eignet sich der Slow Cooker am besten?

Der Slow Cooker ist sozusagen das Arbeitspferd unter den Küchengeräten. Er verrichtet treu seinen Dienst, ist sehr verlässlich, wenn man ihn richtig bedient, aber große Kunststücke kann er nicht ausführen.

Wer abends gerne schnell frisches Essen auf dem Tisch hat und sich nicht daran stört, dass es vielleicht kein elaboriertes Fünf-Sterne-Menü ist - dem sei der Slow Cooker wärmstens empfohlen.

Wer nach einfachen Einstiegsrezepten aller Art sucht, wird auf diesem Blog fündig.

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