• Auch bei vielen jungen Menschen treten auch Monate nach einer COVID-Erkrankung Symptome auf. Die WHO drängt auf weitere Forschung zum Thema.
  • Ebenso können vermeintliche Kinderkrankheiten fürs Leben schädigen. Doch man kann sich schützen.

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Nicht nur akute Symptome, sondern auch die Angst vor monatelangen Beschwerden treibt viele um, die sich mit dem Coronavirus infizieren. Und je mehr über diese Langzeiteffekte bekannt wird, desto größer auch die Sorge vieler, sich anzustecken. Es gibt wissenschaftlich belegte Fälle, in denen Patienten noch nach Monaten etwa über Brustschmerzen, Geruchsverlust oder Erschöpfung klagen.

Allerdings sind solche Verläufe nichts, was erst mit COVID in die Welt kam. Langzeiteffekte treten auch nach anderen Infektionskrankheiten auf. Auch bei ihnen kann es wie bei COVID-19 teilweise Monate dauern, bis der Körper wieder die Form aus der Zeit vor der Ansteckung erreicht. Hier eine Auswahl von Erkrankungen, bei denen "genesen" noch lange nicht "gesund" bedeuten muss:

COVID-19

Typische Symptome, über die manche COVID-Patienten noch Wochen später klagen:

  • Erschöpfung
  • Atemnot
  • Gelenk- und Brustschmerzen
  • Husten oder Geruchsverlust

Fest steht: Das Virus greift nicht nur die Lunge an, sondern auch andere Organe und Nerven. Es gibt Berichte von Patienten, die lange nach einer Infektion am Guillain-Barré-Syndrom leiden, einer entzündlichen Nervenerkrankung mit Muskellähmungen.

Beobachtet werden Langzeitfolgen selbst bei symptomfreier Infektion und sogar bei Kindern - zum Beispiel:

  • Müdigkeit
  • Gedächtnisprobleme
  • Wortfindungsstörungen

Zudem können nach Entzündungsvorgängen durch eine überschießende Immunreaktion Organschäden etwa an Lunge, Nieren oder Herz entstehen.

Nach Einschätzung von Janet Diaz, Expertin bei der Weltgesundheitsorganisation (WHO), müsse auf der Forschung über die langfristigen Folgen ebenso viel Augenmerk liegen wie auf neuen Virusvarianten. Millionen Menschen leiden darunter, betont sie. Die WHO richtet am 9. Februar das erste globale Long-COVID-Se­minar mit Wissenschaftlern und Ärzten aus. Danach soll der Austausch zu dem Thema in regelmäßigen Abständen fortgesetzt werden.

Influenza

Eine Grippe kommt plötzlich und bringt meist Fieber, Halsschmerzen, Husten, Muskel- oder Kopfschmerzen sowie eine allgemeine Schwäche mit sich. Während die Krankheit in der Regel fünf bis sieben Tage dauert, kann es auch lebensgefährliche Verläufe bis hin zum Tod geben - vorwiegend bei älteren Menschen und Kleinkindern.

  • Über die geschädigten Atemwege können weitere Krankheitserreger in den Körper eindringen und so zum Beispiel Lungen-, Herzmuskel- oder Gehirnentzündungen verursachen.
  • Es kann zu Herzrhythmusstörungen, Herzschwächen oder Kreislaufschocks kommen.

So können Sie sich schützen: Der einzig wirkliche Schutz ist aus Sicht von Medizinern die jährliche Impfung.

Windpocken

Sehr gefährlich ist es, wenn die typische Kinderkrankheit Windpocken Menschen mit geschwächtem Immunsystem befällt, etwa chronisch Kranke. Nach einer Ansteckung dauert es meist rund zwei Wochen, bevor erste Symptome wie Fieber und juckende Bläschen auftreten.

In der Regel ist man nach einer ersten Erkrankung lebenslang gegen Windpocken immun. Doch bleiben die Erreger im Körper. Noch Jahrzehnte später können sie reaktiviert werden und bei Erwachsenen mit abnehmender Immunität etwa eine Gürtelrose auslösen.

Das bietet Schutz: Ungeschützte stecken sich sehr leicht bei einem Erkrankten mit Windpocken an. Daher wird bereits im Kleinkindalter eine Zweifach-Impfung empfohlen.

Masern

Etwa sechs Wochen lang ist das Immunsystem nach einer Infektion mit dem hochansteckenden Masernvirus geschwächt. Dabei können weitere Erreger in den Körper eindringen:

  • Die Krankheit kann dann noch etwa Mittelohrentzündungen, Bronchitis und Lungenentzündungen auslösen.
  • In den meisten Fällen heilen Masern problemlos aus. In einem von etwa 1.000 Fällen kann es aber zu einer Hirnentzündung und einer Schädigung der Nerven kommen. Das ist teils tödlich, teils bleibt das Zentrale Nervensystem für immer geschädigt.

Die unheilbare Hirnentzündung kann sich noch Jahre nach einer Masern-Erkrankung einstellen.

Das bietet Schutz: Auch hier wird eine Zweifach-Impfung empfohlen. In Deutschland gilt eine Impfpflicht für Kinder in Kitas und Schulen.

Scharlach

Die Kinderkrankheit befällt auch Erwachsene. Hautausschlag, Fieber und Halsschmerzen sind akute Folgen.

  • In seltenen Fällen breitet sich die Infektion im Körper aus und zieht Erkrankungen wie Lungen- oder Mandelentzündungen nach sich.
  • Eitrige Mittelohrentzündungen können bei einem nicht behandelten Scharlach zu Schwerhörigkeit führen.
  • Selten, aber besonders gefährlich sind Spätfolgen wie rheumatisches Fieber mit Entzündungen etwa der Kniegelenke, am Herzen und an den Nieren. Dabei können bleibende Schäden entstehen.

Das bietet Schutz: Komplikationen werden häufiger beobachtet, wenn Scharlach nicht richtig therapiert wird. Gegen die Infektion helfen Antibiotika wie Penizillin. Immun ist man aber nach einer überstandenen Krankheit nicht.

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