Aktuell sind viele Menschen krank. Mitverantwortlich dafür sind neben Erkältungsviren auch wieder vermehrt Coronaviren. Ein Überblick über die aktuelle Situation und wie das Infektionsgeschehen überhaupt noch gemessen wird.

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Die aktuelle 7-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen liegt bei lediglich 4,9 Infektionen pro 100.000 Einwohner. Eine niedrige Zahl im Vergleich zu Inzidenzen im dreistelligen Bereich, wie es sie noch vor zwei Jahren gab.

Das große Aber: Die extrem niedrigen Werte hängen letztlich damit zusammen, dass sich kaum mehr jemand auf das Coronavirus testet und die Ergebnisse dann an die Gesundheitsbehörden übermittelt.

Wie das Corona-Geschehen heute noch gemessen wird

Um trotzdem einen Überblick über das tendenzielle Infektionsgeschehen zu behalten, gibt es etwa den Wochenbericht des RKI über Atemwegserkrankungen. Demnach gibt es derzeit (aktueller Bericht vom 8.7. bis 14.7.) viele Atemwegserkrankungen für die Jahreszeit, hauptsächlich sind Rhinoviren (Erkältungsviren) und Sars-CoV-2 dafür verantwortlich.

Die Corona-Fälle haben demnach zugenommen, bleiben aber auf einem konstanten (und im Vergleich zu vergangenen Infektionswellen niedrigen) Niveau, schwere Verläufe gibt es wenige: Viele Menschen haben inzwischen durch Impfung und/oder frühere Infektionen eine gewisse Grundimmunisierung gegen das Virus. Im Bericht stellen die Fachleute die Vermutung auf, dass die Sommerferien einen Einfluss auf das Infektionsgeschehen haben könnten.

Auch das sogenannte Abwassermonitoring gibt einen Überblick über die aktuelle Corona-Lage. Das Prinzip dahinter: In Städten und Gemeinden wird regelmäßig die Viruslast des Abwassers gemessen. Wer Corona hat, scheidet unter anderem Virusbestandteile über den Stuhl aus. Je höher also die Viruslast, desto mehr Infizierte gibt es auch in der Region.

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Aktuell ist etwa die Viruslast in Berlin erhöht. Im Vergleich zur Woche zuvor stieg der Anteil der Viruslust laut Landesamt für Gesundheit und Soziales in der Woche des 17. Juli 2024 um 22 Prozent. Ein Pressesprecher spricht gegenüber "ntv" von einer "Sars-CoV-2-Welle", die derzeit in Berlin grassiert.

Die derzeit bestimmenden Virus-Varianten sind die sogenannten Flirt-Varianten, doch die ansteckendere Variante KP-3, auch "Fluqe"-Variante genannt, ist derzeit in vielen Ländern auf dem Vormarsch.

Für diese Gruppen gibt es eine Impfempfehlung

Die gute Nachricht: Da Fluqe eine Mutante der Flirt-Varianten ist, gehen Fachleute davon aus, dass der Impfstoff, der für Herbst bestellt ist, voraussichtlich vor schweren Verläufen schützt.

Der aktuellen Impfempfehlung der Stiko zufolge sollten sich Menschen ab 60, Vorerkrankte, Bewohner von Pflegeeinrichtungen sowie Menschen, die zum Beispiel beruflich mit Risikogruppen zu tun haben, im Herbst impfen lassen, wenn es mehr als ein Jahr her ist, dass man das letzte Mal eine Corona-Infektion oder -Impfung hatte.

Verwendete Quellen

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