Gerade plagen sich viele Menschen in Deutschland wieder mit Erkältungen und Viruserkrankungen herum. Durch den Süden Deutschlands fegt die sogenannte "Wiesngrippe" und wie aktuelle Abwasseruntersuchungen zeigen, gibt es momentan auch wieder viele Corona-Infektionen. Zwei Varianten sind dabei vorherrschend - eine davon ist relativ neu.

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Laut dem aktuellen Bericht des Robert-Koch-Institus (RKI) sind Atemwegserkrankungen derzeit auf einem vergleichsweise hohen Niveau, dafür sind vor allem Rhino- und Corona-Viren verantwortlich. Die Zahl der schwer verlaufenden Atemwegsinfektionen sei auf dem Niveau der Vorjahre.

Vor allem zwei Varianten des Corona-Virus sind es, die momentan das Infektionengeschehen in Deutschland bestimmen. So schreibt das RKI, dass in KW 39 (23. bis 29. September) KP.3.1.1 mit 41 Prozent (Tendenz abnehmend) und XEC mit einem stabilen Anteil von 27 Prozent für Großteile der Covid-Infektionen verantwortlich sind. Während KP.3.1.1 bereits seit Längerem bekannt ist, ist XEC relativ neu.

Was es mit der XEC-Variante auf sich hat

  • XEC ist vereinfacht gesagt ein Nachfahre der Corona-Variante Omikron. Es handelt sich um eine sogenannte rekombinierte Sublinie, also eine Kombination zweier früherer Covid-Varianten. Zum ersten Mal wurde XEC 2024 in Italien nachgewiesen.

Dass sich Viren weiterentwickeln und immer wieder neue Varianten und Linien entstehen, die sich im Infektionsgeschehen durchsetzen, ist absolut normal. Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es keine Studien, die darauf hindeuten, dass XEC zu schwereren Verläufen führt als bisherige Varianten.

Corona-Virus: Variante XEC breitet sich aus

Was sich aber abzeichnet: XEC breitet sich gerade in mehreren Regionen der Welt und insbesondere in Europa aus. Die Symptome der neuesten Corona-Sublinie gleichen denen früherer Varianten: Fieber, Halsschmerzen, Husten, Schnupfen, Schmerzen, Erschöpfung, Appetitlosigkeit oder Magenbeschwerden können also auf eine Infektion hindeuten.

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Ob die aktuellen Covid-Impfstoffe auch gegen XEC helfen, lässt sich ohne größere Untersuchungen, die zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht stattgefunden haben, nicht eindeutig beantworten. Bill Hanage, der an der Harvard-Universität als Epidemiologe arbeitet und das "Center for Communicable Disease Dynamic" leitet, äußerte sich im Gespräch mit NBC News optimistisch, dass die Vakzine wirken dürften. Der Grund: XEC ähnelt an vielen Stellen früheren Varianten, gegen die ein Impfschutz besteht.

In Deutschland gibt es momentan nur dann eine Impfempfehlung des RKI, wenn die letzte Impfung oder Erkrankung bereits mindestens ein Jahr zurückliegt und man wegen seines Alters oder Gesundheitszustandes ein höheres Risiko bei einer Infektion hätte.

Verwendete Quellen

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