Vorsicht, Glatteis! Nicht nur für Autofahrer, auch für Fußgänger kann der Winter gefährlich werden. Diese Tipps helfen, unverletzt durch die eisige Jahreszeit zu kommen.

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Dunkelheit und Glätte: Das sind im Winter, kurz gesagt, die größten Gefahren für Fußgänger. Werden sie im Dunkeln oder bei Nebel zu spät oder gar nicht erkannt, kann das sehr böse ausgehen.

Auch ein Sturz bei Glätte kann üble Verletzungen nach sich ziehen: Es drohen Zerrungen, Bänderverletzungen, Prellungen, Knochenbrüche, Platzwunden bis hin zu einem Schädel-Hirn-Trauma. Besonders bei älteren Menschen ist ein Oberschenkelhalsbruch eine häufige wie fatale Folge.

So gefährlich ist es im Winter

Etwa 15 Prozent aller Verkehrstoten sind Fußgänger; fast die Hälfte der tödlich verunglückten Fußgänger sind ältere Menschen.

Vielfach, sagte Christoph Lauterwasser, Leiter des Allianz-Zentrums für Technik in München, der "Zeit", passiere der Unfall "innerorts, in der Dämmerung oder nachts, in den dunklen Monaten zwischen Oktober und Februar. Primär ist der Gegner ein Auto, und der Fußgänger überquert die Straße".

Dass die Wintermonate für Fußgänger besonders riskant sind, bestätigt auch die Unfallforschung der Versicherer (UDV). Gefährlich ist es vor allem auf schlecht oder nicht beleuchteten Landstraßen. Diese sollte man meiden, sofern kein Gehweg vorhanden ist. Aber auch innerorts sei die Unfallgefahr zwischen November und März nahezu doppelt so hoch wie in den anderen Monaten.

Warnweste oder Blinkies können Leben retten

Gerade im Winter neigen viele Menschen zu dunkler Kleidung. Um im Straßenverkehr besser gesehen zu werden, empfiehlt es sich, auf helle Kleidung auszuweichen. Eine Alternative ist Kleidung mit einem Reflektor-Streifen. Oder sogenannte Blinkies, also kleine reflektierende Anhänger, die man an Kleidung oder Taschen anbringen kann.

Insbesondere bei Kindern ist eine Ausstattung mit Reflektoren an Kleidung, Schuhen und Schulranzen wichtig, ebenso die Aufklärung über besondere Gefahren im Winter. Sofern die Garderobe dunkel ausgerichtet ist, einfach eine Warnweste über der Jacke oder dem Mantel tragen.

Die Straße überqueren sollte man sinnvollerweise an einer Ampel oder zumindest an einer gut beleuchteten Stelle. Auch auf parkende Fahrzeuge gilt es zu achten, die die Sicht für Autofahrer versperren können.

Fußgänger seien in der dunklen Jahreszeit verpflichtet, besonders vorsichtig zu sein, so der ADAC. Sind sie dies nicht, und sind sie außerdem noch sehr dunkel gekleidet, kann dies im Falle eines Unfalls als grobe Fahrlässigkeit gewertet werden eine Mitschuld nach sich ziehen.

Tückisch: Gefrorene Pfützen

Nahezu während der gesamten kalten Jahreszeit muss man tendenziell mit glatten oder zumindest rutschigen Straßen beziehungsweise Gehwegen rechnen. Das beginnt im Spätherbst mit dem Laub, das sich in Verbindung mit Regen in eine Rutschbahn verwandeln kann, geht weiter über Raureif, der sich in Glätte wandelt, bis hin zum Schneefall im Winter.

Besonders gefährlich ist überfrierender Regen oder Blitzeis, beide verwandeln den Straßenbelag in blankes Eis. Achtsam sollte man auch bei kleinen Pfützen sein, die zugefroren sein könnten und sich eventuell unter Laub oder Schnee verstecken. Nach starkem Schneefall sollte man außerdem auf Dachlawinen achten und hin und wieder nach oben blicken, ob Gefahr droht.

Tipps bei Glatteis

Bei kritischen Wetterverhältnissen sollte man generell mehr Zeit einplanen und früher das Haus verlassen, um nicht in Hektik zu geraten und schneller laufen zu müssen, als die Straßenverhältnisse es erlauben.

Insbesondere bei überfrierendem Regen oder Blitzeis nach Möglichkeit abwarten, bevor man das Haus oder Büro verlässt. Überrascht einen die Glätte unterwegs, sollte man an einer Häuserwand, einem Gartenzaun oder Geländer versuchen, Halt zu finden. Ist man nicht alleine unterwegs, am besten untergehakt gehen. Kleine Schritte machen und langsam gehen!

Das Schuhwerk sollte im Winter möglichst breitflächig sein, ein gutes Profil und eine Sohle aus rutschhemmendem Material oder Spikes haben. High Heels oder andere elegante Schuhe erhöhen die Gefahr des Rutschens und eines Sturzes. Spikes oder auch eine Anti-Rutsch-Sohle, die an den Schuhen oder Stiefeln befestigt werden, machen auch normale Schuhe wintertauglich.

Um sicher auf Eis zu gehen, rät die "Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie" (DGOU) Fußgängern zum Pinguin-Gang: Hierbei sollte der Körperschwerpunkt beim Gehen nicht wie sonst in der Körpermitte liegen und auf beide Beine verteilt sein, sondern über dem jeweils vorderen und auftretenden Bein.

Der Fuß setzt mit der ganzen Sohle auf und zeigt leicht nach außen, so dass das belastete Bein im rechten Winkel zum Boden steht. Dadurch ist die Körperhaltung leicht nach vorne geneigt, was mehr Stabilität verleiht, so dass man nicht so leicht das Gleichgewicht verliert.

Quellen:

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