Wer sich über einen längeren Zeitraum hinweg Stress aussetzt, gefährdet damit seine Gesundheit. Eine Krankheit, die durch eine Schwächung des Immunsystems aufgrund dieser oftmals psychischen Belastung auftreten kann, ist Gürtelrose. Wir erklären Ihnen, wann und für wen der sogenannte Herpes Zoster gefährlich sein kann.
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Hierbei infizieren Viren den Körper, dessen Immunsystem meist geschwächt ist, mit der Folge eines schmerzhaften Hautausschlags. Doch woran erkennt man eine Gürtelrose überhaupt? Was gilt es dann zu tun und welche Folgen kann eine solche Erkrankung haben?
Gürtelrose - die ersten Anzeichen und Symptome
Sichtbaren Anzeichen für eine Gürtelrosen-Erkrankung gehen meist Müdigkeit, Abgeschlagenheit, leichtes Fieber und ein Jucken der Haut voraus. In diesem ersten Stadium ist es Laien schier unmöglich, die Symptome einer Gürtelrose zuzuordnen, zumal die Inkubationszeit 14 bis 21 Tage betragen kann.
Wird nach meist zwei bis fünf Tagen der für die Krankheit charakteristische Hautausschlag sichtbar, liegt der Verdacht einer Herpes-Zoster-Infektion nahe. Auf der Haut bilden sich dann rote Flecken, die sich zu juckenden Bläschen entwickeln.
Gürtelrose tritt in Verbindung mit brennenden oder stechenden Schmerzen im Hautbereich auf. Oftmals ziehen sich Ausschlag und Schmerz wie ein Gürtel um den betroffenen Körperabschnitt - wie etwa Kopf oder Bauch - daher auch der Name Gürtelrose.
Darum sollte man sofort zum Arzt gehen
Wer an Gürtelrose erkrankt, sollte sich schnellstmöglich behandeln lassen, andernfalls kann es zu dauerhaften Schäden kommen. Nach Angaben des Berufsverbandes Deutscher Nervenärzte (BVDN) könnten Patienten Langzeitfolgen wie etwa Post-Zoster-Neuralgie (PZN) vermeiden. Die Behandlung sollte im Idealfall innerhalb der ersten beiden Tage nach Auftreten der für Gürtelrose typischen Bläschen auf der Haut beginnen.
Bleibt die Erkrankung zunächst unbehandelt, können an den Nerven bleibende Schäden entstehen - das passiert vor allem, wenn der Patient schon etwas älter ist. Die Beschwerden reichen dann von brennenden Dauerschmerzen über eine Überempfindlichkeit bis hin zu Juckreiz.
Wo am Körper tritt Gürtelrose auf?
Der für die Krankheit typische Hautausschlag kann an unterschiedlichen Körperstellen auftauchen. Macht sich die Gürtelrose am Kopf und im Gesicht bemerkbar, sollte dringend ein Arzt aufgesucht werden.
Andernfalls besteht das Risiko, dass der Gesichtsnerv geschädigt oder Augen und Ohren betroffen werden, was zu Taubheit oder Erblindung führen kann.
Doch auch am Brustkorb oder auf dem Rücken können sich Bläschen bemerkbar machen, die typischerweise wie eine Art Band oder eben ein Gürtel aussehen.
Virus löst Gürtelrose aus
Gürtelrose (Herpes Zoster) entsteht, wenn Viren aus einer früheren Windpocken-Infektion wieder aktiviert werden.
Bei diesen Viren handelt es sich um sogenannte Varicella-Zoster-Viren, die für sich genommen zwei verschiedene klinische Krankheitsbilder verursachen können: Bei einer Erstinfektion Windpocken, auch Varizellen genannt, oder eben Gürtelrose. Diese Viren greifen dann Haut und Nerven an.
Einmal mit diesen Herpes-Viren durch Tröpfcheninfektion angesteckt, überdauern sie ein Leben lang im Organismus. Darauf weist das Robert Koch Institut hin.
Nach einer Windpocken-Erkrankung etwa verbleiben die Viren in den Hirnnerven und den Nervenwurzeln des Rückenmarks.
Werden sie durch Auslöser wie Stress reaktiviert, können sie Gürtelrose hervorrufen. Allein in Deutschland erkranken jährlich rund 700.000 Menschen an Windpocken - ebenso viele Menschen werden somit zu potenziellen Gürtelrose-Patienten.
Nur wer bereits die Windpocken hatte, kann auch an Gürtelrose erkranken. Grund dafür ist, dass es sich bei Herpes Zoster um ein endogenes Rezidiv handelt, das heißt: Es ist eine Erkrankung, die nur durch eine Reaktivierung des bereits im Körper befindlichen Erregers ausbrechen kann.
Diese Ursachen können hinter der Krankheit stecken
Klare Ursache einer Gürtelrose sind die Varizella-Zoster-Viren. Am häufigsten tritt die Erkrankung bei Personen auf, deren Immunsystem deutlich geschwächt ist, etwa durch Stress oder eine andere Erkrankung.
Das Alter spielt dabei erstmal keine Rolle. Zwar sind Menschen über 50 Jahre tatsächlich deutlich mehr gefährdet, doch auch Kinder und junge Erwachsene können an Gürtelrose erkranken.
Ist Gürtelrose ansteckend?
Gürtelrose zählt zu den häufigsten Infektionskrankheiten in Deutschland, die prinzipiell durch eine Impfung vermeidbar wären.
Eine Übertragung der Krankheit findet über Tröpfcheninfektion statt - kann also durch Husten oder beim Atmen übertragen werden. Auch durch das Aufkratzen der für Gürtelrose typischen Bläschen auf der Haut kann es zu einer Ansteckung kommen, da die Bläschenflüssigkeit virushaltig und somit hoch infektiös ist.
Eine Impfung gegen Windpocken kann Gürtelrose zwar nicht vollends vermeiden, allerdings kommt es durch die Immunisierung deutlich seltener zu einer Erkrankung als ohne.
Die Ständige Impfkommission (STIKO) des Robert Koch Instituts empfiehlt daher eine Impfung für alle Kinder.
Welche Schmerzmittel und Medikamente darf man einnehmen?
Akute Schmerzen, die bei Gürtelrose auftreten, lassen sich mit handelsüblichen Schmerzmitteln wie etwa Paracetamol oder auch ASS lindern.
Diese sorgen neben der Schmerzlinderung dafür, dass das mit der Erkrankung verbundene Fieber gesenkt wird. Starke Schmerzen sind jedoch ein Fall für den behandelnden Arzt, da Opioide, Antibiotika oder auch Kortison verschreibungspflichtig sind.
Um die Schmerzen zu lindern, kommen oftmals auch antivirale Medikamente zum Einsatz, außerdem spezielle Pflaster, Antidepressiva oder auch Epilepsiemittel. Diese Arzneimittel sollen Untersuchungen zufolge postzosterische Neuralgie tatsächlich verhindern können.
Kann Gürtelrose mehrmals auftreten?
Normalerweise werden die Varizella-Zoster-Viren nur einmal im Leben reaktiviert, lösen also nur einmal eine Gürtelrose aus.
Unter bestimmten Umständen kann ein Mensch tatsächlich wiederholt an Gürtelrose erkranken. Wer regelmäßig unter Stress leidet oder dessen Immunsystem durchgehend geschwächt ist, läuft jedoch Gefahr, mehr als nur einmal an Herpes Zoster zu erkranken.
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