Knoblauch
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Zecken gehören zur Familie der Spinnentiere und ernähren sich vom Blut von Wirbeltieren, einschließlich dem von Menschen. Sie kommen in vielen Teilen der Welt vor und bevorzugen feuchte, bewaldete oder grasbewachsene Gebiete. Die kleinen Parasiten sind aber nicht nur wegen ihres spinnenartigen Aussehens und ihres blutsaugenden Verhaltens gefürchtet. Sie übertragen auch Krankheiten.
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In unseren Breiten sind Zecken vor allem Überträger von Borreliose und Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Es ist also ratsam, sich gegen Zecken zu schützen. Die meisten greifen dabei zu den Zeckenschutzmitteln, die es in Drogerien oder Apotheken zu kaufen gibt. Es gibt aber auch Hausmittel.
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Aber was spricht eigentlich gegen die sogenannten Repellents, die im Handel erhältlich sind? Die meisten Zeckenschutzmittel enthalten chemische Wirkstoffe, die zu Hautirritationen, allergischen Reaktionen und Atemwegsreizungen führen können - besonders dann, wenn sie unsachgemäß verwendet oder überdosiert werden. Oft sind die Mittel auch nicht für kleinere Kinder geeignet.
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Hausmittel können also eine schonende und dennoch wirksame Alternative zu chemischen Zeckensprays sein. Aber wirken die Hausmittel auch wirklich? Wir stellen verschiedene Naturprodukte vor, die - manche mehr, manche weniger - wirkungsvoll gegen Zecken sind.
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Das Hausmittel gegen Zecken schlechthin ist Kokosöl. Es enthält jede Menge Laurinsäure, die Zecken erwiesenermaßen abschreckt. Auch sonst schreibt man Kokosfett viele positive Auswirkungen auf die Gesundheit und die Haut zu. Mit Kokosöl verwenden Sie also ein Abwehrmittel, bei dem Sie sich nicht vor Nebenwirkungen fürchten müssen.
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Schwarzkümmelöl enthält bioaktive Verbindungen wie Thymochinon. Diese Substanzen stören den Geruchssinn der Zecken und stoßen diese deswegen ab. Darüber hinaus wirkt Schwarzkümmelöl antimikrobiell, was Zecken zusätzlich vertreibt. Da Schwarzkümmelöl sehr konzentriert ist, sollte es vor dem Auftragen auf die Haut mit einem anderen Öl (z.B. Kokosöl oder Olivenöl) verdünnt werden.
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Auch die starken Düfte ätherischer Öle können Zecken abschrecken. Diese Öle können in einer Trägeröl-Basis verdünnt auf die Haut aufgetragen oder gesprüht werden. Infrage kommen beispielsweise Lavendel-, Eukalyptos-, Pfefferminz-, Zitronen-, Teebaum- oder Geranienöle. Für Kinder, Allergiker und Asthmatiker sind ätherische Öle eher ungeeignet.
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Auch der Verzehr von Knoblauch kann Ihre Haut für Zecken weniger attraktiv machen. Das im Knoblauch enthaltene und bei Zecken wenig beliebte Allicin wird über die Haut wieder abgegeben und vertreibt Zecken so. Es ist also sinnvoll, vor dem Waldspaziergang richtig knoblauchreich zu essen. Aber Vorsicht: Der Geruch schreckt eventuell nicht nur Zecken ab!
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Ganz ohne Mittelchen für die Haut bieten lange Klamotten einen effektiven Schutz gegen Zecken. Je weniger exponiert die Haut ist, desto geringer die Wahrscheinlichkeit eines Zeckenbisses. Vor allem im unteren Körperbereich, wo die Zecken sich von Grashalmen und Sträuchern aus auf ihren Wirt setzen, sollte die Haut möglichst vollständig bedeckt sein.
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Zecken gehen eher auf dunkle als auf helle Kleidung. Dunkle Farben bieten Zecken mehr Tarnung. Deshalb suchen sich die Tiere bevorzugt Opfer, die dunkle Klamotten tragen, auf denen sie sich gut verstecken können. Helle Kleidung ist daher empfehlenswert, wenn Sie sich in bewaldeten oder mit hohem Gras bewachsenen Gebieten bewegen. Die Zecken können auf hellen Stoffen außerdem eher entdeckt werden.
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Es kann auch hilfreich sein, Bereiche mit niedriger Vegetation, in der Zecken sich bevorzugt aufhalten, zu meiden. Bleiben Sie im Wald möglichst auf den Wegen und laufen Sie nicht durch hohe, ungemähte Wiesen. Wenn es nicht anders geht und Sie solche besonderen Risikogebiete unbedingt durchqueren müssen, dann können Sie Ihre Socken über die Hosenbeine ziehen, um sich zusätzlich zu schützen.
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Wenn Sie nun denken, dass Sie auch alles über die natürliche Zeckenabwehr bei Haustieren wissen, müssen wir Sie etwas bremsen: Nicht alle Mittel, die beim Mensch angewendet werden können, sind auch für Tiere empfehlenswert. Knoblauch und ätherische Öle etwa sollten Sie bei Ihren Vierbeinern nicht verwenden! Kokosöl dagegen ist erlaubt und verleiht dem Fell sogar einen schönen Glanz.
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Es gibt auch einige Hausmittel, deren Wirkung eher umstritten und nicht wissenschaftlich belegt ist. So zum Beispiel die von Bernstein. Befürworter behaupten, dass die natürlichen Harze und ätherischen Öle im Bernstein durch Reibung freigesetzt werden und eine abstoßende Wirkung auf Zecken haben. Zudem soll die elektrostatische Aufladung des Bernsteins durch Bewegung der Zecken entgegenwirken. Kann man glauben – muss man aber nicht.
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Manche Menschen sind bei Zecken deutlich beliebter als andere. Während die einen von jedem Waldbesuch eine Zecke mit nach Hause bringen, haben andere nur alle paar Jahre einen Parasiten. Ganz geklärt sind die Ursachen hierfür nicht. Es hat aber wohl unter anderem etwas mit dem Körpergeruch zu tun. Eine gute Zeckenabwehr kann es also auch sein, mit einem beliebten Zeckenopfer unterwegs zu sein.
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Trotz Schutzmaßnahmen sollte man den Körper immer nach Zecken absuchen, nachdem man sich in der Natur aufgehalten hat. Oft findet man die Tiere dann noch, bevor sie sich festgebissen haben. Aber auch dann, wenn es bereits zum Biss gekommen ist, kann man noch viel Schaden abwenden, wenn man die Tiere möglichst früh entfernt. Das Risiko einer Infektion steigt nämlich mit zunehmender Saugzeit.
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Zum Entfernen von Zecken sollten Sie am besten eine feine Pinzette oder eine spezielle Zeckenzange verwenden. Packen Sie die Zecke so nah wie möglich an der Hautoberfläche und ziehen Sie sie vorsichtig heraus. Achten Sie darauf, dass die Zecke vollständig entfernt wird. Anschließend sollte die Haut gereinigt und desinfiziert werden.
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In den nächsten Wochen sollten Sie die Bissstelle aufmerksam beobachten: Tritt die sogenannte Wanderröte auf, ein roter, ringförmiger Ausschlag, so ist das ein Hinweis auf die bakterielle Erkrankung Borreliose, die von Zecken übertragen wird. In diesem Fall sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen, da eine antibiotische Therapie nötig ist.
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Die seltenere, dafür aber auch viel gefährlichere Erkrankung, die von Zecken übertragen werden kann, ist FSME. Vor der Frühsommer-Meningoenzephalitis kann man sich glücklicherweise nicht nur durch Hausmittel und Repellents schützen, sondern auch durch eine Impfung. Ohne FSME-Impfung greift die Viruserkrankung das zentrale Nervensystem an und kann im schlimmsten Fall sogar zum Tod führen.
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All das sollte Ihnen aber nicht die Freude an Abenteuern in der Natur nehmen. Mit den entsprechenden Schutzmaßnahmen, gründlichem Absuchen nach Aufenthalten in Risikogebieten, dem richtigen Entfernen und einer aufmerksamen Beobachtung der Bissstelle ist die Gefahr, die von Zecken ausgeht, relativ gering. Grund zur Panik gibt es also nicht!
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Wenn Sie nicht Ihre eigenen Mittelchen mischen und in Sprühflaschen abfüllen möchten, dann können Sie auch einfach natürliche Schutzprodukte im Handel kaufen. Viele bekannte Marken bieten neben chemischen Repellents auch pflanzliche an. Lassen Sie sich am besten in Ihrer Apotheke oder Drogerie beraten.
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Sicherlich können Hausmittel beim Zeckenschutz nicht ganz mit chemischen Produkten mithalten, die teilweise Substanzen wie DEET oder Permethrin enthalten und über viele Stunden hinweg wirksam sind. Chemische Repellents bringen aber auch Nachteile mit sich und sind zudem teuer, weswegen Hausmittel durchaus eine sinnvolle Alternative sein können.