Feste Corona-Regeln gibt es nicht mehr. Eltern müssen deshalb selbst entscheiden, wie lange sie ein an Covid-19 erkranktes Kind zum Schutz anderer Kinder nicht in Schule oder Kita schicken. Dazu gibt es nun neue Anhaltspunkte.
Mit der Corona-Variante Omikron infizierte Kinder sind einer Analyse zufolge nach dem Positiv-Test im Mittel noch etwa drei Tage lang ansteckend. Am fünften Tag sei der Großteil nicht mehr infektiös, schreiben US-Forscher im Fachjournal "JAMA Pediatrics". In Deutschland kursieren wie auch in anderen Ländern derzeit überwiegend Omikron-Sublinien wie EG.5 und XBB.1.16.
Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) empfiehlt derzeit bei Corona, ebenso wie bei normalen Erkältungskrankheiten, ein Kind so lange zuhause zu lassen, wie es sich krank fühlt, Fieber oder Durchfall hat oder erbricht. Nach 24 Stunden ohne Symptome könne es wieder Kita oder Schule besuchen.
Psychische Belastung: Kinder nicht unnötig lange zu Hause lassen
Die aktuelle US-Studie ergab auch, dass knapp ein Fünftel der erfassten Kinder am fünften Tag noch infektiös war, knapp vier Prozent sogar am zehnten Tag. Dabei war die Dauer unabhängig vom Impfstatus des Kindes. Das richtige Maß für die Quarantäne zu finden, sei wichtig: Es gelte, die anderen Kinder in der Gruppe zu schützen, zugleich aber auch, die Auszeit für das betroffene Kind nicht unnötig lang zu machen - wegen des Unterrichtsausfalls, aber auch wegen der möglichen psychischen Belastung.
Das Team um Neeraj Sood vom USC Schaeffer Center for Health Policy & Economics in Los Angeles und der Stanford University hatte über zehnTage hinweg Nasenabstriche von 76 Kindern und Jugendlichen zwischen 7 und 18 Jahren untersucht, die positiv auf Corona getestet wurden. Im Labor wurden die Proben auf Infektiosität untersucht. Alle Teilnehmenden waren mit Omikron infiziert. Vorangegangene Studien hätten gezeigt, dass damit infizierte Erwachsene etwas länger ansteckend bleiben, im Mittel fünf Tage. (dpa/af)
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