Hautkrebs ist die häufigste Krebserkrankung in Deutschland. Durch den Klimawandel und die damit einhergehende Sonnenbelastung nimmt die Gefahr zu. Bei einer Pressekonferenz haben Dermatologen Tipps gegeben, wie man richtig vorbeugt.

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"Jetzt steht der Sommer vor der Tür. Wir alle lechzen danach, in die Sonne zu gehen", leitete Mark Berneburg, Direktor der Klinik und Poliklinik für Dermatologie am Universitätsklinikum Regensburg, seine Rede bei einer Pressekonferenz zur 52. Tagung der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG) ein. "Aber wir bekommen immer mehr Sonnenstrahlen ab. Gerade das letzte Jahr war ein Rekordjahr", warnte er.

Der Deutsche Wetterdienst verzeichnete 2022 bereits Ende August 1544 Sonnenstunden. "Wir haben in acht Monaten das an Sonnenexposition bekommen, was wir zuvor in zwölf Monaten hatten", kommentierte Berneburg. "Die Zukunft ist sonnig. Das ist sehr schön, aber gleichzeitig müssen wir uns schützen."

Ausreichend UV-Schutz und regelmäßige Untersuchungen

Das Hautkrebsrisiko durch UV-Strahlen, das der Klimawandel noch verstärkt, werde von der Bevölkerung noch immer unterschätzt, sagte Berneburg. Dabei zeigen Zahlen, dass Hautkrebserkrankungen seit Jahrzehnten zunehmen. Hautkrebs ist mit mehr als 220.000 neuen Fällen pro Jahr die häufigste Krebserkrankung in Deutschland.

"Gehen Sie regelmäßig zum Hautfacharzt oder zur Hautfachärztin und lassen Sie sich untersuchen", lautet deshalb die Empfehlung des Dermatologen. Eine Hautkrebsfrüherkennungs-Untersuchung werde alle zwei Jahre von den gesetzlichen Krankenkassen angeboten. Neben regelmäßigen Untersuchungen bei Fachärzten ist laut Berneburg Sonnenschutz durch Cremes und Kleidung das A und O.

UV-Index gibt Auskunft über Sonnenbrand-Risiko

"Je höher der UV-Index ist, desto schneller entsteht auf ungeschützter Haut ein Sonnenbrand und umso mehr muss man sich schützen", erklärt der Experte. Doch wie hoch ist die Belastung an welchem Tag in welcher Region? Informationen des Bundesamts für Strahlenschutz (BfS) zu UV-Index und prognostizierten Tagesverläufen schaffen Abhilfe beim Einschätzen.

Der UV-Index, der als Newsletter bestellt werden kann, zeigt dabei den am Boden erwarteten Tagesspitzenwert der sonnenbrandwirksamen UV-Strahlung an. Die Skala reicht von 1 bis 11, ist aber bis obenhin offen. In Deutschland würden im Sommer Werte von 8 bis 9, in den Hochlagen der süddeutschen Gebirgsregionen sogar bis 11 erreicht, geben die Dermatologen zu bedenken. Und bereits ab einem Wert von 3 sei Schutz erforderlich.

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Dermatologe rät dazu, sich regelmäßig selbst zu untersuchen

Ein weiterer Tipp der Experten ist, sich regelmäßig selbst zu untersuchen. Studien würden zeigen, dass selbst ungelernte Menschen Veränderungen feststellen könnten, wenn sie regelmäßig ihre Haut ansähen, sagte Berneburg. An Stellen, die selbst schwer zu betrachten sind, wie etwa der Rücken, könnte einem der Partner oder die Partnerin unter die Arme greifen. Auch Apps seien mittlerweile eine gute Hilfestellung bei der Früherkennung von Hautkrebs.

Ganz wichtig ist laut Berneburg jedoch: "Wenn Veränderungen der Haut auftreten, immer Kontakt zu einem Facharzt aufnehmen!" Denn Hautärzte könnten viele Hauterkrankungen heutzutage sehr gut behandeln.

Verwendete Quellen:

  • Pressekonferenz zur 52. Tagung der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG) am 25. April 2023
  • Mitteilung der DDG zur Pressekonferenz
  • Website des Bundesamts für Strahlenschutz
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