- Die Fußball-WM könnte sich laut Virologe Hendrik Streeck zu einem Superspreading-Event entwickeln.
- Viele Fans würden die Spiele statt beim Public Viewing in Innenräumen verfolgen - das könnte zu steigenden Infektionszahlen führen.
- Darauf müsse man sich vorbereiten und sich schützen - beispielsweise durch Masken.
Der Virologe
Wichtigste Schutzmaßnahme wäre das Tragen von Masken. "Wir wissen, dass die Maske funktioniert und dass die Maske einen Schutz gibt", sagte Streeck. Vor allem müssten die Risikogruppen in den Alten- und Pflegeheimen besser geschützt werden.
Corona-Zahlen ziehen weiter an
Doch auch ohne WM steigen die Corona-Zahlen weiter. Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Donnerstagmorgen mit 480,0 angegeben. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05:00 Uhr wiedergeben. Am Vortag hatte der Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 472,4 gelegen (Vorwoche: 276,9; Vormonat: 439,2).
Allerdings liefert die Inzidenz kein vollständiges Bild der Infektionslage. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - vor allem weil bei weitem nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen.
Vergleiche der Zahlen mit den Vorwochen nur eingeschränkt möglich
Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 89.142 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 77.636) und 73 Todesfälle (Vorwoche: 90) innerhalb eines Tages. Vergleiche der Daten sind auch hier wegen des Testverhaltens, Nachmeldungen oder Übermittlungsproblemen nur eingeschränkt möglich. Generell schwankt die Zahl der registrierten Neuinfektionen und Todesfälle deutlich von Wochentag zu Wochentag, da insbesondere am Wochenende immer mehr Bundesländer nicht ans RKI übermitteln und ihre Fälle im Wochenverlauf nachmelden.
Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 27.096.571 nachgewiesene Infektionen mit SARS-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. (afp/dpa)
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