• Ein vierwöchiger Intensivkurs auf Bali oder doch lieber eine mehrjährige Ausbildung?
  • Wie Sie sich den Traum von der Ausbildung zum Yoga-Lehrer erfüllen können: Kosten, Dauer und Zukunftsperspektiven.

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Yoga wird in Deutschland immer beliebter. Das zumindest besagen die Zahlen einer repräsentativen Studie des Berufsverbandes der Yogalehrenden (BDY) in Deutschland von 2018.

Demnach praktizieren in der Bundesrepublik etwa 3,4 Millionen Menschen Yoga, Tendenz steigend. Während das Hauptmotiv der meisten Yogis eine Verbesserung des körperlichen und geistigen Befindens sein dürfte, denken einige auch darüber hinaus und träumen davon, selbst Yoga-Lehrer zu werden.

Aber welche Voraussetzungen muss man für eine Ausbildung zum Yoga-Lehrer eigentlich erfüllen? Wie lange dauert sie? Und was kostet sie?

Voraussetzungen für eine Yoga-Lehrer-Ausbildung

Egal ob dünn oder dick, groß oder klein, durchtrainiert oder schmächtig - grundsätzlich kann jeder, unabhängig von seiner körperlichen Konstitution, eine Ausbildung zum Yoga-Lehrer antreten.

Auch bezüglich Alter und Erfahrung gibt es keine einheitlichen Vorschriften, wenngleich viele Ausbildungsstätten ein Mindestalter von 25 Jahren festgesetzt haben.

Außerdem wird auf eine reife Persönlichkeit und ausreichende Erfahrung als Yogi Wert gelegt. Beim BDY gehört es zum Beispiel zu den Aufnahmevoraussetzungen, dass man eine mindestens dreijährige Praxiserfahrung nachweisen kann.

Wie lange dauert eine Ausbildung zum Yoga-Lehrer?

Die Ausbildungsdauer kann sehr unterschiedlich sein. Die Zeiten reichen von einem vierwöchigen Kompaktkurs bis zu Ausbildungen, die mehrere Jahre dauern. Generell gilt aber die Faustregel von 200 bis 300 Kursstunden als ideal - heißt im Umkehrschluss: Von Angeboten, die Ihnen in wenigen Tagen den Weg zum Yoga-Lehrer versprechen, sollten Sie besser die Finger lassen.

Beim BDY wird etwa zwischen "Yogalehrer Basic BDY" und "Yogalehrer BDY" unterschieden. Die Ausbildungszeit beträgt zwei respektive vier Jahre. Nach der eigentlichen Ausbildung gibt es zudem die Möglichkeit von Weiterbildungen, um sich auf bestimmte Stile des Yogas zu konzentrieren.

Wie viel kostet eine Ausbildung zum Yoga-Lehrer?

Wie viel Sie eine Ausbildung zum Yoga-Lehrer kostet, hängt von der Ausbildungsdauer und dem Anbieter ab. Allerdings gilt wie in so vielen anderen Lebensbereichen auch: Qualität kostet. Schon für vierwöchige Intensivkurse sollten Sie mindestens 2.000 Euro einkalkulieren.

Je länger die Ausbildung dauert, desto teurer wird sie auch. Bei der vierjährigen Ausbildung des BDY können Summen von bis zu 11.000 Euro auf Sie zukommen. Einige Ausbildungszentren bieten jedoch Stipendien an, mit denen Sie den Kostenaufwand etwa mittels gemeinnütziger Yoga-Stunden eingrenzen können.

Vorsicht sollten Sie dagegen bei verheißungsvollen Schnäppchenangeboten im Internet walten lassen. Im Zweifel lieber auf etablierte Anbieter zurückgreifen, bevor Sie sich auf dubiose Deals einlassen. Außerdem sollten Sie sich angesichts der recht hohen Preise klar sein, welchen Yoga-Stil Sie künftig unterrichten wollen.

Darauf sollten Sie bei der Ausbildung achten

Wichtig ist vor allem, dass Sie in den zentralen Körper- und Atemübungen hinreichend geschult werden. Die Asanas für den Körper und Pranayamas für die Kontrolle über die Atmung sind essenzielle Bestandteile Ihrer späteren Arbeit.

Daneben gelten bei vielen Ausbildungswegen das Erlangen medizinischer und anatomischer Grundkenntnisse, Kurse in Ethik und Philosophie sowie didaktische Lehrmethoden zu den Qualitätsstandards. Ihren Einstieg als haupt- oder nebenberuflicher Yoga-Lehrer erleichtert es zudem erheblich, wenn während der Ausbildung auch kaufmännische Schwerpunkte, etwa auf Marketing oder Buchhaltung, gelegt werden.

Anzuraten ist zudem, Ausbildungen zu absolvieren, an deren Ende Zertifikate ausgestellt werden. Kürzel wie BDY/EYU, BYV (Yoga Vidya) und 3HO (Kundalini) weisen dabei auf eine solide Ausbildung hin.

Gleiches gilt für Kurse, die von der amerikanischen Yoga Alliance abgenommen werden. Zwar werden nicht in allen Yogastudios derartige Zertifikate gleichermaßen wertgeschätzt, im Zweifel können Sie sich jedoch auf Ihre fundierte Ausbildung berufen.

Wie viel verdient ein Yoga-Lehrer?

Nicht nur während der Ausbildung, auch beim Berufseinstieg müssen Yoga-Lehrer einen langen Atem beweisen. Besonders in Großstädten ist die Konkurrenz groß. Weil die Berufsbezeichnung an sich nicht rechtlich geschützt ist, wird die Bezahlung nicht mittels eines Tarifs geregelt.

Pro Unterrichts-Einheit können Sie zu Beginn mit etwa 20 bis 40 Euro pro Teilnehmer rechnen. Mit steigender Berufserfahrung können Sie den Stundensatz anpassen. Haben Sie sich in der Yoga-Szene erst einmal etabliert, winken dank Vorträgen oder Engagements auf Yoga-Festivals eventuell zusätzliche Einnahmequellen. Dennoch: Viele Yoga-Lehrer erwartet kein großer Reichtum.

Ein Tipp noch zu Ihrem Berufsstart: Informieren Sie sich genau über die gesetzlichen Bestimmungen für Freiberufler. Missachten Sie Steuerfreibeträge oder beschäftigen Sie sich nicht mit steuerlichen Regeln, droht Ärger mit dem Finanzamt. Ebenso wichtig ist ein ausreichender Versicherungsschutz, etwa in Form einer Berufshaftpflicht.

Verwendete Quellen:

  • GFK: "Yoga in Zahlen"
  • BDY: "Yoga-Lehrausbildungen"
  • Yoga Jetzt: "Dauer der Yoga-Ausbildung"
  • Yogisan: "Yoga künftig selbst unterrichten? Ratgeber zur Yoga Lehrer Ausbildung"
  • Fit for Fun: "Der Weg zum Yoga-Lehrer"
  • Karriere Propeller: "Yoga unterrichten: Yogalehrer Ausbildung, Voraussetzungen & Kosten"
  • om-site: "Yoga Ausbildung – wie sicherst du deine Qualität als Yogalehrer?"
  • Yoga easy: "Traumberuf Yogalehrer? Jein."
  • Zeit Online: "Selbstständig als Entspannungsguru"
  • jetzt: "2500 bis 2800 Euro brutto für die Yogalehrerin"

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