In der kleinen EU-Inselrepublik Zypern sind erneut Dutzende Migranten auf dem Seeweg angekommen. Innerhalb von zwölf Stunden seien zwei Boote mit jeweils 73 und 37 Menschen an Bord angekommen, berichtete der zyprische Rundfunk (RIK) am Dienstag unter Berufung auf das Innenministerium. Mehrheitlich sollen sie aus Syrien stammen und seien im aus dem Libanon losgefahren. Zwei Männer wurden als mutmaßliche Schleuser festgenommen.
Seit Monatsanfang sind dem Bericht zufolge schon 19 Boote mit rund 1100 Menschen an Bord angekommen. Nach der Verschärfung des Krieges im Nahen Osten könnte sich die Lage schlagartig verschlimmern, hieß es dazu aus Regierungskreisen.
Die Aufnahme- und Registrierlager auf der Insel sind überfüllt. Angesichts dieser Situation hatte die Regierung am 14. April die Bearbeitung von Asylanträgen von Menschen aus Syrien auf unbestimmte Zeit ausgesetzt. Die Syrer, die auf Zypern ankommen, müssen so lange in den Registrierlagern bleiben.
Seit Jahresbeginn sind auf Zypern mehr als 4000 Migranten und Flüchtlinge angekommen. Im ersten Quartal 2023 waren es dagegen nur 78 Menschen. Damit werden in der Inselrepublik gemessen der Einwohnerzahl im EU-Vergleich bei weitem die meisten Asylanträge gestellt. Zum Vergleich: 4000 Neuankünfte seit Januar entsprächen der Ankunft von rund 340 000 Menschen in Deutschland im selben Zeitraum. © dpa
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.