Baden-Württemberg setzt sich über die Empfehlung des Robert-Koch-Instituts hinweg und möchte in Zukunft auch Menschen ohne Symptome auf das Coronavirus testen. Der Schwerpunkt solcher Tests soll bei Mitarbeitern des Gesundheitswesens liegen. Krankenkassen kommen für die Kosten aber nicht auf.
Entgegen der Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts (RKI) will Baden-Württemberg künftig auch Menschen auf das Coronavirus testen, die keine entsprechenden Symptome haben.
Untersucht werden sollen nun "auch Menschen ohne Symptome, die aber in engem Kontakt zu Infizierten stehen oder zuletzt gestanden sind", erklärte Landesgesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) am Sonntag. "Einen deutlichen Schwerpunkt der Testungen setzen wir auf Personen, die in Krankenhäusern oder der stationären Pflege arbeiten."
Landesregierung: "Bundesweit einmalige Strategie"
"Eine deutliche Ausweitung der Corona-Tests" sei eine "sehr wirksame Methode", um die Pandemie unter Kontrolle zu halten, erklärte Ministerpräsident
Die Landesregierung sprach von einer "bundesweit einmaligen Strategie". Sie ignoriert damit allerdings die Fachmeinung des RKI: "Tests bei asymptomatischen Personen werden nicht empfohlen", heißt es dort.
Lesen Sie auch: Alle Entwicklungen rund um das Coronavirus in unserem Live-Blog
Die Laborkosten für Tests bei Menschen ohne Symptome werden nicht von den gesetzlichen Krankenkassen getragen. In Baden-Württemberg wird den Angaben zufolge das Land dafür aufkommen, "bis der Bund die Finanzierung geregelt hat". (awa/afp)
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.