Der Lockdown wegen eines Corona-Massenausbruch beim Fleischverarbeiter Tönnies in Nordrhein-Westfalen wird auf einen weiteren Landkreis ausgeweitet. Wie schon für den Kreis Gütersloh haben die Behörden nun ebenso weitreichende Beschränkungen für den Kreis Warendorf beschlossen.
Nach dem Corona-Ausbruch beim Fleischverarbeiter Tönnies schränken die NRW-Behörden das öffentliche Leben im Kreis Gütersloh und auch im Nachbarkreis Warendorf massiv ein. Im öffentlichen Raum dürfen sich die Bewohner eine Woche lang nur noch mit Personen des eigenen Hausstands bewegen oder zu zweit.
Außerdem werden Museen, Kinos, Fitnessstudios, Hallenschwimmbäder und Bars geschlossen, wie NRW-Gesundheitsminister
Grund für den Schritt ist der Corona-Massenausbruch beim Fleischverarbeiter Tönnies. Beim Schlachtbetrieb des Marktführers im westfälischen Rheda-Wiedenbrück im Kreis Gütersloh hatten sich mehr als 1.550 Beschäftigte nachweislich mit dem Coronavirus infiziert. Viele von ihnen leben im Nachbarkreis Warendorf - deshalb war auch dort am Dienstag ein wichtiger Schwellenwert für Neuinfektionen überschritten worden.
650.000 Menschen im Lockdown
Wenige Stunden zuvor hatte NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) noch angekündigt, die Einschränkungen für den Kreis Warendorf würden "nicht flächendeckend" sein, sondern nur für Orte gelten, die an den Kreis Gütersloh grenzen. Auch Warendorfs Landrat Olaf Gericke (CDU) hatte noch am Morgen betont, ein Lockdown im Kreis sei nicht nötig.
Der Lockdown gilt zunächst für eine Woche. Bis zum 30. Juni erwartet die Landesregierung Klarheit, inwieweit sich das Virus womöglich auch bei Menschen, die nicht bei Tönnies arbeiten, ausgebreitet hat.
Laumann bat die betroffenen Bewohner der Kreise um Verständnis. "Ohne die Maßnahmen wären die Belastungen am Ende womöglich um ein Vielfaches höher – in den Kreisen Gütersloh und Warendorf, in den benachbarten Kreisen und Städten sowie in den anderen Teilen unseres Landes", sagte er. Von den nun eingeführten Beschränkungen sind insgesamt fast 650.000 Menschen betroffen. (dpa/mf)
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