500 Mitarbeiter eines bayerischen Spargelhofs werden nach einem Corona-Ausbruch getestet. Es ist nicht der einzige Vorfall dieser Art in den vergangenen Tagen. Dennoch hat Deutschland die Pandemie derzeit gut im Griff. Denn insgesamt bewegt sich das Infektionsgeschehen auf einem niedrigen Niveau.
Nach 21 positiven Corona-Tests bei Erntehelfern auf einem Spargelhof im bayerischen Landkreis Aichach-Friedberg hat das dortige Gesundheitsamt 500 Mitarbeiter des Betriebs getestet.
Unter ihnen gebe es weitere Corona-Fälle, teilte das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) am Donnerstag mit. Bei 200 dieser Mitarbeiter stehe das Ergebnis noch aus, hieß es weiter. Symptome waren bei keinem der Getesteten aufgetreten. Die neuen Infektionszahlen sollen am Montag bekanntgegeben werden.
Offenbar beschränken sich die neuen Corona-Fälle in Aichach-Friedberg auf den Spargelhof: "Außerhalb des Spargelhofs sind die Infiziertenzahlen im Landkreis weiterhin völlig unauffällig, lagen zuletzt bei Null", teilte das Landratsamt am Mittwoch mit.
Zahl der Corona-Neuinfektionen so niedrig wie lange nicht
Die Rate der positiven Corona-Testergebnisse in Deutschland war laut Lagebericht des Robert Koch-Instituts (RKI) (10.06.) in der vergangenen Woche so niedrig wie noch nie seit Anfang März: Nur 0,1 Prozent der durchgeführten Tests wiesen eine Infektion nach. Anfang April (Kalenderwoche 14) hatte die Rate der positiven Testergebnisse noch bei 9 Prozent gelegen.
122 von 412 Landkreisen meldeten in den vergangenen sieben Tagen keine Neuinfektionen an das RKI. Vergleichsweise hohe Neuinfektionsraten gibt es demnach etwa in Bremerhaven, Coburg, Sonneberg, Cuxhaven, Göttingen und Hersfeld-Rotenburg.
Innerhalb von 24 Stunden meldeten die Gesundheitsämter dem RKI in Deutschland 555 neue Infektionen mit dem Coronavirus. Damit haben sich seit Beginn der Corona-Krise 185.416 Menschen in Deutschland nachweislich mit SARS-CoV-2 angesteckt, wie das RKI am Donnerstagmorgen meldete (Datenstand 11.6. 0 Uhr).
400 weitere Menschen haben COVID-19 überstanden
8.755 mit dem Virus infizierte Menschen starben nach RKI-Angaben in Deutschland - das bedeutet ein Plus von 26 im Vergleich zum Vortag. Etwa 171.200 Menschen haben die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden. Das sind 400 mehr als noch einen Tag zuvor.
Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag unter der kritischen Marke von 1,0 bei 0,86 (Datenstand 10.6. 0 Uhr). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel weniger als einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab. Am Vortag hatte er bei 1,10 gelegen.
Seit Mitte Mai gibt das RKI zudem ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Es bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert (Datenstand 10.6. 0 Uhr) zuletzt ebenfalls bei 0,86 (Vortag: 0,9). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor 8 bis 16 Tagen.
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(dpa/thp) © dpa
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