Wie kein anderes Ereignis in den vergangenen Jahrzehnten beschäftigt die Coronavirus-Pandemie weltweit die Menschen. Nun warnt UN-Generalsekretär António Guterres eindrücklich vor den negativen Begleiterscheinungen vor allem im Internet.
Die Coronavirus-Pandemie stellt weltweit für die allermeisten Menschen eine völlig neue Situation dar. Etliche rücken in der Krise – zumindest mental – zusammen und helfen sich gegenseitig, um die schwierige Zeit besser durchzustehen. Doch es gibt auch gegenteilige Reaktionen: Feindseligkeit, Ausgrenzung und absurdeste Verschwörungstheorien.
UN-Generalsekretär António Guterres beklagt nun einen "Tsunami des Hasses und der Fremdenfeindlichkeit" seit dem Beginn der Pandemie. Die Welt müsse "aufs Ganze gehen", um gegen Hass, falsche Schuldzuweisungen und Panikmache vorzugehen, forderte Guterres am Freitag. Der UN-Generalsekretär äußerte sich insbesondere besorgt angesichts von antisemitischen Verschwörungstheorien und islamfeindlichen Attacken im Zusammenhang mit der Pandemie.
Im Internet und auf den Straßen gebe es eine Flut "ausländerfeindlicher Ressentiments" im Zusammenhang mit Erklärungen zu SARS-CoV-2. Mancherorts seien Migranten und Flüchtlinge als "Quelle des Virus" verunglimpft und in der Folge nicht medizinisch behandelt worden.
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"Organisierter Versuch, zu spalten und zu hetzen"
SPD-Generalsekretär
Sie verbreiteten mit professionellen Videos und Tonnachrichten nachweislich Lügen. "Das ist der organisierte Versuch, zu spalten und zu hetzen", warnte Klingbeil. "Man darf diese Nachrichten nicht unwidersprochen lassen."
Aus Sicht von Klingbeil würden berechtigte Sorgen und die Verunsicherung einiger Bürger "auf Reichsbürger, Nazis und organisierte extremistische Gruppen" prallen. Letztere wollten gar nicht darüber diskutieren, ob eine Schutzmaske hilfreich sei oder ob es Sinn ergebe, Kitas zu schließen oder nicht. "Das sind Leute, die wollen unser System destabilisieren", betonte der SPD-Generalsekretär und Bundestagsabgeordnete. "Das Virus ist eine echte Gefahr, und es ist sogar noch gefährlicher, wenn wir es leugnen."
Verschwörungstheoretiker und die AfD
Klingbeil sieht zudem eine "gefährliche Nähe" zwischen den Verschwörungstheoretikern und der AfD. "Das ist die gleiche Tonspur, in der die Leute unterwegs sind." Derzeit würden die Proteste genauso öffentlich heruntergespielt wie anfangs die AfD. Schon jetzt sei aber zu spüren, dass der gesellschaftliche Zusammenhalt, der sich in den ersten Wochen der Pandemie entwickelt habe, Risse bekomme.
UN-Generalsekretär Guterres rief auch deshalb weltweit Bildungsstätten dazu auf, junge Menschen in "digitaler Kompetenz" zu schulen.
Und die Betreiber sozialer Netzwerke forderte er auf, "mehr zu unternehmen, um rassistische, frauenfeindliche und andere schädliche Inhalte zu kennzeichnen und zu entfernen". (afp/dpa/mf)
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