• Die Coronakrise stellt für Krankenhäuser und Personal eine enorme Herausforderung dar.
  • Die Kliniken mussten den Betrieb teils umorganisieren.
  • Das Ergebnis ist eindeutig.

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Die Zahl der Intensivbetten in deutschen Krankenhäusern ist im ersten Jahr der Corona-Pandemie 2020 gegenüber 2019 um 1.400 auf 27.000 Betten gestiegen, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Montag mitteilte. Dagegen nahm die Zahl der Behandlungen in den Kliniken um 2,5 Millionen ab.

"Der festgestellte Zuwachs bei der Zahl der Intensivbetten ist auf die Anstrengungen der Krankenhäuser zurückzuführen, angesichts der Pandemie diese wichtige Ressource auszubauen", sagte der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß. Leider sei festzustellen, dass dieses hohe Niveau über das Jahr 2021 nicht gehalten werden konnte. Viele Krankenhausstandorte hätten ihre Intensiv-Kapazitäten wegen Personalmangels wieder reduzieren müssen.

Viele Eingriffe mussten wegen Coronakrise verschoben werden

Die Gesamtzahl der Betten in den 1.901 Kliniken in Deutschland ging den Statistikern zufolge um 7.400 auf 486.700 zurück. Auch die Behandlungstage in den Krankenhäusern waren im vergangenen Jahr im Vergleich zum Vorjahr rückläufig.

Mit rund 122,6 Millionen waren es rund 16,7 Millionen Tage weniger. Bei der Zahl der Betten handelt es sich den ersten vorläufigen Ergebnissen zufolge um Jahresdurchschnittswerte.

Die durchschnittliche Bettenauslastung lag 2020 den Statistikern zufolge bei 68,8 Prozent und ging damit um 8,4 Prozent zurück. "Das heißt, die Krankenhausbetten waren durchschnittlich an zwei von drei Tagen belegt", heißt es in der Mitteilung des Statischen Bundesamtes. Am höchsten war sie in Berlin, am niedrigsten in Rheinland-Pfalz.

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Die Zahlen zeigen nach Ansicht von Gaß sehr deutlich, wie stark die Krankenhäuser die Regelversorgung 2020 hätten einschränken müssen. Die durchschnittliche Bettenauslastung ging um mehr als 8 Prozent zurück - fast 2,5 Millionen weniger Krankenhausbehandlungen.

"Viele Eingriffe mussten verschoben werden." Vielfach hätten Kliniken aber auch aus Infektionsschutzgründen Mehrbettzimmer in Einzelzimmer umwandeln müssen. Diese Zahlen zeigen, dass Ausgleichszahlungen im Jahr 2020 unbedingt notwendig waren.

COVID-19 belastet Abteilungen in Krankenhäusern sehr unterschiedlich

"Die Fakten machen deutlich, dass COVID-19 die Abteilungen in den Krankenhäusern sehr unterschiedlich belastet", sagte Eugen Brysch, Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz. Die meisten Kliniken würden mittlerweile mit dem Begriff der verschiebbaren Operationen arbeiten.

Einen einheitlichen Maßstab gebe es für diesen inhaltsleeren Begriff aber nicht. "Das hat Folgen für krebskranke, neurologische und kardiologische Patienten." Es sei überfällig, dass der Bundestag verbindlich Kriterien dazu erlässt. Schließlich sei nur das Parlament demokratisch legitimiert, Kriterien über die Verteilung von Lebenschancen festzulegen. (dpa/msc)

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