Dass man das Coronavirus bekämpfen muss, scheinen in den USA manche wörtlich zu verstehen - weshalb sie die Öffnung von Waffenläden in der Corona-Krise für ähnlich notwendig halten wie die von Supermärkten.

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Die mächtige Waffenlobbyorganisation NRA wehrt sich gegen die Schließung von Waffenläden im Zuge der Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus in Kalifornien. Gemeinsam mit anderen Waffenbefürwortern reichte die NRA am Freitag bei einem Gericht Klage unter anderem gegen den Gouverneur des Bundesstaates, Gavin Newsom, ein. Die Kläger argumentieren, dass es sich bei Waffengeschäften um lebenswichtige Geschäfte handele, die auch in Zeiten der Krise geöffnet bleiben müssten. "Den Zugang zu Waffen zu unterbinden, versperrt zwangsläufig das Verfassungsrecht auf (Besitz) dieser Waffen", heißt es in der Klageschrift.

Wie systemrelevant sind Gun-Shops?

Der Sheriff von Los Angeles, Alex Villanueva, gegen den sich die Klage ebenfalls richtet, hatte am Donnerstag mitgeteilt, dass Läden, die Waffen und Munition anbieten, nicht als lebensnotwendige Geschäfte gelten und im Zuge der Maßnahmen zur Eindämmung der Ausbreitung des Virus bis auf weiteres schließen müssten. Der Verkauf von Munition an Sicherheitsfirmen sei weiterhin möglich.

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In den USA hatte die Ausbreitung des Coronavirus zu einem Ansturm auf Waffen und Munition geführt. Vertreter der Branche hatten vergangene Woche Zuwächse bei den Verkäufen vermeldet. Vor Waffenläden bildeten sich teils lange Schlangen. (best/dpa)

Coronavirus-Krise: Mehr als 100.000 bestätigte Infektionen in den USA

In den Vereinigten Staaten gibt es nach Angaben von US-Experten inzwischen mehr als 100.000 bestätigte Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus. In den USA gibt es damit mehr bekannte Infektionen als in jedem anderen Land der Welt. Bislang wurden rund 1.540 Todesfälle gemeldet. © ProSiebenSat.1
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