Die US-Biotech-Firma Moderna hat einen experimentellen Coronavirus-Impfstoff entwickelt, der einer Studie zufolge nach ersten Tests ermutigende Ergebnisse erzielt hat. Die Probanden entwickelten Antikörper gegen den Erreger SARS-CoV-2. Bei den Teilnehmern gab es keine ernsthaften Nebenwirkungen. Der Impfstoff soll ab Ende Juli bereits an rund 30.000 Probanden getestet werden.
Ein experimenteller Coronavirus-Impfstoff der US-Biotech-Firma Moderna zeigt einer Studie zufolge nach ersten Tests ermutigende Ergebnisse. In der ersten Phase der klinischen Tests hätten die Probanden Antikörper gegen den Erreger SARS-CoV-2 entwickelt, erklärte das an der Studie beteiligte Nationale Institut für Allergien und Infektionskrankheiten (NIAID).
Bei den 45 Teilnehmern im Alter von 18 bis 55 Jahren habe es keine ernsthaften Nebenwirkungen gegeben, hieß es weiter.
Ab Ende Juli soll Impfstoff an rund 30.000 Probanden getestet werden
Die Probanden, die innerhalb von zwei Monaten zwei Injektionen des Impfstoffs bekamen, entwickelten mehr neutralisierende Antikörper als Personen, bei denen eine Coronavirus-Infektion diagnostiziert worden war, wie es am Dienstag (Ortszeit) weiter hieß.
Die beteiligten Forscher stellten die Ergebnisse auch in einer Studie im "New England Journal of Medicine" vor. Der Hersteller Moderna sprach in einer Mitteilung von einer "robusten Immunreaktion", die nun den Weg für wesentlich größere Studien zu Wirksamkeit ebne.
Der Impfstoff mRNA-1273 soll bereits ab Ende Juli an rund 30.000 Probanden getestet werden - in einer sogenannten Studie der Phase drei. In den Tests der ersten Phase werden Impfstoffe immer nur an wenigen Freiwilligen getestet, weil es dabei zunächst vor allem um die Prüfung der Verträglichkeit geht.
Nach ersten positiven Ergebnissen wurde die erste Phase auf 120 Probanden erweitert, um auch die Sicherheit des Impfstoffs bei älteren Menschen zu testen. Die Ergebnisse der erweiterten Studie liegen allerdings noch nicht vor.
Weltweit zahlreiche Impfstoff-Kandidaten in verschiedenen Stadien
Wegen des kurzen Studienzeitraums war auch noch nicht klar, ob und wie lange die Antikörper die Probanden tatsächlich vor einer Infektion mit dem Coronavirus schützen können. Das Blut der Teilnehmer solle daher noch ein Jahr lang regelmäßig auf den Anteil von Antikörpern geprüft werden, hieß es in der Studie.
Weltweit gibt es zahlreiche Impfstoff-Kandidaten in verschiedenen Stadien. Die erprobten Wirkstoffe haben unterschiedliche Funktionsweisen. Bei Modernas Präparat handelt es sich um einen sogenannten RNA-Impfstoff. Bislang gibt es weltweit noch keine Human-Impfstoffe, die dieses Verfahren nutzen.
Auch das Mainzer Biopharma-Unternehmen Biontech und der US-Konzern Pfizer arbeiten an einem solchen Impfstoff. Sie erklärten Anfang Juli, dass Probanden bei Tests der Phase 1 in den USA nach einer Injektion des experimentellen Impfstoffs BNT 162b1 wirksame Antikörper entwickelt hätten. Auch hier sollen nun größere Tests folgen. (ff/dpa)
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