Der Einfluss der Corona-Pandemie macht vor keinem Wirtschaftszweig halt. Die Sorge um den pünktlichen Release von Xbox Series X und PS5 ist berechtigt, sagen nun auch Analysten.
Die Frage, ob die neue Konsolengeneration PS5 und Xbox Series X aufgrund der Corona-Krise wie geplant zum Weihnachtsgeschäft 2020 an den Start gehen wird, geistert schon seit Wochen durchs Netz.
Nun haben die Branchen-Analysten von DFC Intelligence eine düstere Prognose abgegeben: Die Experten halten eine Verzögerung des Release der Next-Gen-Konsolen von Sony und PlayStation für "sehr wahrscheinlich".
PS5 und Xbox Series X kommen wohl nicht mehr 2020
Das "Forbes"-Magazin zitiert die Analysten: "Die Wahrscheinlichkeit, dass eine oder beide Systeme nicht mehr 2020 erscheinen, ist sehr hoch. Falls die Konsolen veröffentlicht werden, wird es sehr sicher Lieferengpässe geben und der Startpreis höher sein als erwartet."
Die Argumentation der Analysten: Wie es mit dem Virus weitergeht, sei schwer zu prognostizieren. Aber selbst wenn man optimistisch von einer Entspannung der Lage in den nächsten Wochen ausginge, hätte die Kapazität, ein brandneues High-End-Spielsystem zu produzieren und zu veröffentlichen, bereits jetzt unter der Situation stark gelitten.
Sony und Microsoft in der Zwickmühle
DFC Intelligence ist nicht allein mit dieser Ansicht. Auch die Analysten von Niko Partners sagen voraus: Wenn COVID-19 die Herstellung der Konsolen auch im zweiten Quartal noch beeinflusst, werden die Systeme entweder nicht mehr 2020 erscheinen oder nur in geringeren Stückzahlen, als ursprünglich anvisiert.
Was die Insider von DFC Intelligence als "gute Nachricht" verkaufen, ist allerdings nur aus wirtschaftlicher Sicht eine: "Die gute Nachricht ist, dass die Kundennachfrage sehr wahrscheinlich stärker denn je sein wird und deutlich höher als das Angebot."
Auch langfristig rechnen die Analysten mit stärkeren Verkäufen. Aus Kundensicht allerdings würde dies bedeuten, dass die Konsolen - zumindest zu Beginn - hochpreisig verkauft werden.
DFC Intelligence sieht Sony und Microsoft allerdings in einer Zwickmühle: Einerseits wäre für beide Unternehmen wichtig, die Konsolen zeitig zu veröffentlichen, um die Nachfrage besser einschätzen zu können, andererseits müsse gewährleistet sein, dass das Produkt zum Verkaufsstart schon ausgereift sei. Denn enttäuschte Erstkäufer gilt es unbedingt zu vermeiden.
Quarantäne beflügelt Videospiel-Konsum
Während die Hardware-Frage eine Herausforderung bleibt, profitiert die Spiele-Industrie an anderer Stelle. Freiwillige und unfreiwillige Quarantäne sowie Bewegungen wie #Staythefuckathome und #FlattenTheCurve fördern den Videospiele-Konsum.
Hier gilt: andere Länder, andere Games. Denn während kurz nach dem Ausbruch in China "Playerunknown's Battlegrounds" und "League of Legends" mehr Reichweite erzielten, lenken sich etwa die Italiener mit "Fortnite" und "Call of Duty" von der Corona-Krise ab. (tsch) © 1&1 Mail & Media/teleschau
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