Das von Russland veröffentlichte Gespräch hoher Bundeswehr-Offiziere lässt viele Fragen offen. Nun hat sich die US-Regierung dazu geäußert und Moskau vorgeworfen, den Westen entzweien zu wollen.
Die US-Regierung hat Russland vorgeworfen, durch die Veröffentlichung eines mitgeschnittenen Gesprächs deutscher Luftwaffen-Offiziere Misstrauen schüren zu wollen. Es handle sich um einen "dreisten und durchschaubaren Versuch der Russen, Zwietracht zu säen" und es so aussehen zu lassen, als sei der Westen nicht geeint und als gebe es auch innerhalb der Regierung in Deutschland keine Einigkeit darüber, was sie tue, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats der USA, John Kirby, am Montag. Man werde sich dem aber nicht beugen, denn das sei es, was Russland wolle.
Kirby lobt Deutschland
Man arbeite gemeinsam daran, die Ukraine weiter zu unterstützen, sagte Kirby, und die Deutschen seien "mittendrin". Jedes Land müsse für sich selbst entscheiden, was es tun wolle. Deutschland habe sich bislang auf bedeutsame Weise hervorgetan. Die US-Regierung werde weiterhin mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und seiner Regierung zusammenzuarbeiten, um Wege zu finden, die Ukraine zu unterstützen.
Die Frage, ob auch andere Nato-Länder von Russland belauscht würden, könne er nicht beantworten, sagte Kirby. Die US-Regierung sei aber gewiss nicht sorglos, was solche Aktivitäten angehe - und nehme ihre Verantwortung für den Schutz der eigenen Kommunikation ernst.
Am Freitag hatte Russland ein mitgeschnittenes Gespräch hoher Bundeswehr-Offiziere veröffentlicht, in der sie Einsatzszenarien für den deutschen Marschflugkörper Taurus erörterten, falls dieser doch noch an die Ukraine geliefert würde. (dpa/cgo)
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