200 Autofahrer sitzen wohl wegen Tauben-Kot in Tiefgarage fest

Mehrere Stunden mussten rund 200 Menschen in der Nacht auf Sonntag in einer Stuttgarter Tiefgarage ausharren. Ein Fehlalarm löste das Brandschutztor aus, auch die Sprinkleranlagen gingen an. Am Ende musste die Feuerwehr mit einer Flex anrücken.

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Es klingt wie ein Witz und ist trotzdem so passiert: In Stuttgart saßen 200 Menschen über mehrere Stunden in einer Tiefgarage fest - und zwar wegen eines womöglich durch Tauben-Kot ausgelösten Kurzschlusses.

"Die Umstände waren in der Tat recht wild", sagte ein Sprecher der Feuerwehr Stuttgart der "Bild"-Zeitung. "Eigentlich hätte ein Rauchmeldealarm bei uns einlaufen müssen. Da war nichts, wir wurden erst nach zwei Stunden von der Polizei hinzugerufen."

Nach einem Fehlalarm der Brandmeldeanlage war in der Nacht auf Sonntag in der Tiefgarage unter der BW-Bank am Kleinen Schlossplatz automatisch ein Brandschutztor heruntergelassen worden. Es ließ sich nicht mehr öffnen. Erst die Feuerwehr befreite die Eingeschlossenen - indem sie ein Loch ins Tor flexte.

Techniker hatten laut "Stuttgarter Nachrichten" in der Nacht versucht, das Tor wieder hochzufahren, doch es blockierte. Berichten zufolge soll die einzige Person, die einen Schlüssel zum Beenden des Fehlalarms hatte, über Stunden nicht erreichbar gewesen sein.

Ursache des Vorfalls noch nicht zweifelsfrei geklärt

"Wir waren erst gegen drei Uhr vor Ort", schilderte der Feuerwehr-Sprecher der "Bild"-Zeitung. Sie hätten das Tor aufgesägt. "Das war nach einer Stunde erledigt. Die Leute in der Tiefgarage haben uns Feuerwehrleute gefeiert."

Zwar ist die Ursache des Kurzschlusses noch nicht zweifelsfrei geklärt, allerdings stehen Tauben beziehungsweise deren Hinterlassenschaften im Verdacht. Das müsse noch überprüft werden. Die Betreiberfirma Apcoa hat sich zur Ursache bisher nicht geäußert, am Dienstag soll es aber eine Stellungnahme geben.

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23. August 2024 von Katharina Jakob (RiffReporter)

"Gegen 0:50 Uhr meldeten sich mehrere Personen vom Kleinen Schlossplatz", sagte Polizeisprecher Stephan Widmann den "Stuttgarter Nachrichten". Sie hätten berichtet, dass die Sprinkleranlage angegangen sei, die Sirene dröhne und ein Brandschutztor den Weg zur Ausfahrt versperre.

Zeuge teilt Szenen auf TikTok

Abdullah Koteiche, der mit mehreren Freunden vor Ort war und sein Auto in der Garage stehen hatte, teilte auf TikTok die Szene, als die Feuerwehr das Tor aufschnitt. Bis diese kam, sei jedoch viel Zeit vergangen.

"Erst hieß es, ein Hausmeister sei da gewesen, aber nach einer halben Stunde gegangen, weil er nichts machen konnte. Dann kamen mal zwei Polizisten, die sagten, man müsse die Parkhausfirma benachrichtigen", sagte Koteiche den "Stuttgarter Nachrichten". Deren Vertreter seien zwar sehr früh gekommen, konnten aber weder die Technik ausschalten noch das Tor öffnen. "Es hieß, es fehle der Schlüssel, und den habe nur einer."

Die Frage, weshalb die Feuerwehr nicht direkt und automatisch durch den Alarm benachrichtigt wurde, konnte ein Pressesprecher nicht beantworten. Die Tiefgarage ist nach Angaben der Polizei bis auf Weiteres geschlossen.

Autofahrerin fordert Schadenersatz von Apcoa

Eine Autofahrerin, die ebenfalls in dem Parkhaus eingeschlossen war, stellte nun eine weitreichende Forderung auf: Apcoa solle allen, die am Wochenende im Parkhaus eingesperrt waren, lebenslanges freies Parken in allen Häusern der Firma einräumen. Das schreibt sie in einem Beschwerdebrief an das Unternehmen, der den "Stuttgarter Nachrichten" vorliegt. Apcoa verfügt nach eigenen Angaben über 12.000 Standorte in zwölf europäischen Ländern.

Ein Sprecher des Parkraumbetreibers teilte mit: "Die betroffenen Personen konnten das Objekt zu jedem Zeitpunkt ungehindert über mehrere, ausgeschilderte Notausgänge verlassen." Es habe zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr für die Menschen bestanden. Für den Frust habe man Verständnis und wolle hinsichtlich der Parkgebühren eine kulante Regelung anbieten.

Weiter hieß es: "Bei der Behebung technischer Notfälle sind unsere Möglichkeiten in diesem Parkhaus sehr eingeschränkt, da diese in die Zuständigkeit des Eigentümers der Immobilie fällt." Die Ausfahrt nutzten auch Kunden eines weiteren Parkraumbetreibers sowie zweier lokaler Unternehmen. (ank)

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