• Paris ehrt Christo und verhüllt den Triumphbogen.
  • Für den Neffen des verstorbenen Künstlers ist dies mit vielen Emotionen verbunden.

Mehr Panoramathemen finden Sie hier

Für den Neffen des verstorbenen Künstlers Christo war die Verhüllung des Pariser Triumphbogens mit vielen Emotionen verbunden. Christo habe ihm sehr gefehlt - nicht, was die Technik und Logistik betroffen habe, sondern vielmehr Erinnerungen und Gefühle, sagte Vladimir Yavachev am Donnerstag am Rande einer Pressekonferenz in Paris.

Man habe das Versprechen gehalten und alles im Sinne von Christo ausgeführt, erklärte der 48-Jährige, der die Installationsarbeiten am Arc de Triomphe überwachte. Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron wollte das Christo-Werk noch am späten Donnerstagnachmittag besichtigen.

25.000 Quadratmeter glänzender Stoff sollen Triumphbogen hervorheben

Christo hatte alle Pläne und Zeichnungen noch vor seinem Tod am 31. Mai 2020 fertiggestellt, denn ursprünglich sollte die Aktion 2020 stattfinden, zeitgleich zu der ihm gewidmeten Werkschau im Pariser Centre Pompidou im Frühjahr. Nach Christos Tod im Alter von 84 Jahren und wegen der Corona-Beschränkungen wurde sie verschoben.

Der Triumphbogen soll nach rund zweimonatigen Installationsarbeiten ab Samstag fertig umhüllt sein. Dann werden 25.000 Quadratmeter silbern-bläulich glänzender Stoff die imposante Architektur des Wahrzeichens der französischen Hauptstadt hervorheben - bis zum 3. Oktober.

Das Material für die Realisierung dieses Traums stammt aus Lübeck. Dort hat die Firma "Geo - Die Luftwerker" die Hülle gefertigt. Acht Näherinnen haben rund sieben Monate daran gearbeitet, die Stoffbahnen zuzuschneiden und zusammenzunähen. "Die größten Bahnen sind 16 Meter breit und 52 Meter lang", sagte der Projektleiter des Lübecker Unternehmens, Felix Dickenberger.

Lesen Sie auch: "Girl with Balloon": Geschreddertes Banksy-Werk wird in London versteigert

14 Millionen Euro Kosten

An der Pressekonferenz am Donnerstag nahm unter anderem auch Frankreichs Kulturministerin Roselyne Bachelot teil, die Christos Werk als posthumes Testament eines Genies bezeichnete und als ein enormes Geschenk. Die Kosten von rund 14 Millionen Euro wurden mit Eigenmitteln finanziert – unter anderem durch den Verkauf von Skizzen, Collagen und Plänen.

Über 1.000 Arbeiter, Ingenieure und Gebäudekletterer haben an der lang ersehnten Verhüllung mitgewirkt. Denn die ersten Skizzen und Pläne sind schon Anfang der 1960er Jahre entstanden. 1985 hatten Christo und seine Frau Jeanne-Claude in Paris die Pont Neuf eingehüllt, die älteste Brücke von Paris. (dpa/msc)

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.