In den Wirren des Drogenkrieges verschwinden immer wieder Menschen in Mexiko. Über 40.000 werden mittlerweile vermisst. Häufig dürften sie längst tot und in Massengräbern verscharrt sein. Jetzt hat die Polizei im Westen des Landes einen schaurigen Fund gemacht.
Die mexikanischen Behörden haben auf einer Farm im westlichen Bundesstaat Jalisco in mehrwöchiger Arbeit die sterblichen Überreste von insgesamt 50 Menschen geborgen. 13 der Opfer seien bereits identifiziert worden, berichtete die Zeitung "Milenio" am Samstagabend (Ortszeit). Dabei handele es sich um zwölf Männer und eine Frau. Alle seien zuvor als vermisst gemeldet worden.
Die Ermittler waren bereits im November nach Aussagen von Verdächtigen bei Polizeivernehmungen auf diese Stätte gestoßen und hatten mit der Exhumierung auf dem Gehöft in El Mirador südlich von Guadalajara begonnen. Näheres über die Hintergründe sollte erst nach weiteren Untersuchungen mitgeteilt werden, hieß es.
Über 40.000 Menschen werden in Mexiko vermisst
Mexiko hat seit Jahren ein massives Problem mit Gewaltkriminalität. Im vergangenen Jahr wurden in dem 130-Millionen-Einwohner-Land mehr als 36.000 Morde registriert - also fast 100 pro Tag.
Die Gewalt geht zu einem großen Teil auf das Konto von Banden, die in Drogenhandel, Entführungen und Erpressungen verwickelt sind. Die meisten Verbrechen in Mexiko werden nie geahndet.
In Mexiko gelten über 40.000 Menschen als vermisst. Meist werden sie von kriminellen Banden verschleppt. Viele der Verschwundenen dürften längst tot sein. Das Problem rückte vor fünf Jahren ins internationale Bewusstsein, als 43 Lehramtsstudenten der Universität Ayotzinapa von der Polizei verschleppt und einem Verbrechersyndikat übergeben wurden.
Den offiziellen Ermittlungen zufolge wurden die jungen Männer getötet und verbrannt. Unabhängige Untersuchungen zweifeln das allerdings an. © dpa
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