Die 27-jährige Holly Butcher ist am vierten Januar verstorben. Die Australierin litt an Knochenkrebs. Vor ihrem Tod verfasste sie einen Brief mit Lebens-Ratschlägen, den ihre Eltern - auf ihr Bitten hin - nach ihrem Ableben auf Facebook veröffentlichten. Und dieser Brief rührt zu Tränen.
Ein strahlendes Gesicht blickt einem auf Hollys Facebook-Profil entgegen. Es gibt kein Foto auf dem sie nicht lachend zu sehen ist. Es ist nicht zu erkennen, dass der jungen Australierin nicht mehr viel Zeit bleibt.
"Das Ende war kurz und friedlich; Holly guckte gelassen, als wir ihr einen Kuss auf die Stirn gaben und uns von ihr verabschiedeten", berichten ihre Eltern auf Facebook. In einem Brief, den ihre Familie veröffentlichte, hat die 27-Jährige einige Ratschläge für die Nachwelt hinterlassen.
"Jeder Tag ein Geschenk, kein gegebenes Recht"
"Es ist eine seltsame Sache, deine Sterblichkeit im Alter von 26 Jahren zu realisieren und akzeptieren. Es ist einfach etwas, das man ignoriert", beginnt sie. Aber das sei die Sache mit dem Leben: Es sei zerbrechlich, wertvoll und unvorhersehbar. "Jeder Tag ist ein Geschenk, kein gegebenes Recht", schreibt Holly.
In ihrem Brief versucht sie den Menschen klar zu machen, wie nichtig die kleinen Aufreger des Alltags sind: "Immer wenn du dich über lächerliche Kleinigkeiten beschwerst (etwas, dass ich sehr oft in den letzten Monaten bemerkt habe), denke einfach nur an jemanden der ein echtes Problem hat. Sei dankbar für dein kleines Problem und komm darüber hinweg."
Holly macht in ihren Zeilen darauf aufmerksam, wie unwichtig manche Dinge im Leben werden, die für einige den Alltag bestimmen. Es sei egal, ob der Verkehr Probleme macht, man zu wenig geschlafen oder der Friseur die Haare zu kurz geschnitten habe.
Brief erreichte bereits über 100.000 Menschen
Der Brief der 27-Jährigen hat mittlerweile bereits über 100.000 Menschen erreicht. Die berührenden Worte wurden in den letzten Tagen tausendfach im Netz geteilt.
"Ich sehe zu, wie mein Körper vor meinen Augen dahinrafft und ich kann nichts dagegen tun. Alles, was ich mir gerade wünsche ist, dass ich noch einen Geburtstag oder ein Weihnachten mit meiner Familie erleben kann, oder nur noch einen Tag mit meinem Partner und dem Hund. Nur noch einen."
"Es ist wahr, dass es mehr Freude bereitet Dinge für andere zu tun, als für sich selbst."
Anstatt sich zu beklagen, ermuntert Holly in ihren Zeilen, solle man mehr für andere tun. "Gebt, gebt, gebt! Es ist wahr, dass es mehr Freude bereitet, Dinge für andere zu tun, als für sich selbst. Ich wünschte, ich hätte das häufiger gemacht."
Und noch etwas ist der 27-Jährigen wichtig: regelmäßig Blut zu spenden. Blutspenden hätten geholfen, sie für ein weiteres Jahr am Leben zu erhalten, ein Jahr, für das sie für immer dankbar sein werde. (mep)
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.