Die Einsatzzahlen der ADAC-Luftrettung sind im vergangenen Jahr deutlich zurückgegangen. Insgesamt rückten die Rettungshubschrauber zu 51.347 Notfällen aus, wie das Tochterunternehmen der ADAC-Stiftung am Dienstag in München mitteilte. Die Zahl der Rettungsflüge nahm damit erstmals seit vielen Jahren deutlich ab, nämlich um 7,8 Prozent oder 4328 Notfälle gegenüber dem Vorjahr.
Als Grund für den Rückgang nannte der ADAC neben üblichen Einsatzschwankungen und wetterbedingten Flugausfällen auch erste Auswirkungen der 2022 erweiterten Behandlungsbefugnisse für Notfallsanitäter. Daneben spiele der zunehmende Einsatz von Telenotärzten eine Rolle. Die Zahl der Notfälle, in denen der Rettungshubschrauber das noch einzig verfügbare Rettungsmittel sei, nehme so ab.
Trotz des Rückgangs sei die Zahl der Rettungsflüge der gemeinnützigen Luftrettung dennoch weiter auf hohem Niveau. Die fliegenden Gelben Engel übertrafen demnach zum zehnten Mal in Folge die Marke von 50.000 Flügen. Pro Tag wurden im Durchschnitt mehr als 140 Alarmierungen verzeichnet.
Fast ein Drittel der Einsätze entfiel auf Unfallverletzungen. Dahinter folgten mit 26 Prozent Notfälle des Herzkreislaufsystems wie Herzinfarkte und Herzrhythmusstörungen. In 13 Prozent der Fälle diagnostizierten die Lebensretter aus der Luft neurologische Notfälle wie zum Beispiel einen Schlaganfall. Die durchschnittliche Flugzeit betrug rund 30 Minuten.
Die meisten Einsatzorte lagen 2023 in Bayern mit 12.998, in dem Freistaat befinden sich auch die meisten Stationen. Dahinter folgten Rheinland-Pfalz mit 8761 und Nordrhein-Westfalen mit 5796 Einsatzorten.
Die ADAC-Luftrettung ist mit 55 Rettungshubschraubern und 37 Stationen nach eigenen Angaben eine der größten Luftrettungsorganisationen Europas. Bundesweit arbeiten für das gemeinnützige Unternehmen mehr als 1300 Menschen, darunter rund 170 Piloten, etwa 230 Notfallsanitäter und rund 600 Notärzte. © AFP
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