Wenige Tage nach dem Amoklauf an einer US-Schule beschließt der Senat von Florida eine weitreichende Änderung des Waffengesetzes. Jedoch wird es nicht verschärft, sondern erleichtert das verdeckte Tragen von Waffen in der Öffentlichkeit.

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Im US-Bundesstaat Florida dürfen Bürger künftig ohne gesonderte Lizenz verdeckt Waffen tragen. Der Senat des Staats verabschiedete am Donnerstag mit deutlicher Mehrheit ein entsprechendes, vom republikanischen Gouverneur Ron DeSantis unterstütztes neues Waffengesetz. Zuvor waren für das verdeckte Tragen von Waffen in Florida ein entsprechendes Training sowie ein Antrag mit entsprechender Überprüfung des Antragstellers nötig.

Wer künftig in Florida verdeckt eine Waffe tragen will, benötigt nur noch ein Ausweisdokument wie einen Führerschein. Ein Waffenkauf bleibt indes nur für Menschen über 21 erlaubt, erforderlich ist dafür zudem ein sogenannter "Background Check" zur Überprüfung des Käufers. Verurteilten Straftätern bleibt der Kauf einer Waffe ebenfalls verwehrt.

27 Senatoren stimmten im Senat von Florida in der Hauptstadt Tallahassee für das Gesetz, 13 dagegen. Gouverneur DeSantis, der als wahrscheinlicher republikanischer Präsidentschaftskandidat für die Wahl im Jahr 2024 gilt, versprach, das Gesetz rasch zu unterzeichnen.

Derzeit sei das verdeckte Tragen von Waffen in 25 Staaten erlaubt, sagte DeSantis bei einer Buchvorstellung in einem Waffenladen im Bundesstaat Georgia und ergänzte: "Wir in Florida machen daraus 26."

Ron DeSantis könnte für die Republikaner 2024 in den Präsidentschaftswahlkampf gehen

Ron DeSantis wird als aussichtsreicher Kandidat für die US-Präsidentschaftswahl 2024 gehandelt. Außerdem gilt er als größter Konkurrent zu Donald Trump. Möglicherweise wird es auf ein Duell hinauslaufen. Zunächst muss sich jedoch zeigen, wie Trump die möglichen kommenden Prozesse gegen ihn übersteht. DeSantis hatte sich erst jüngst über die Anklage gegen Trump lustig gemacht.

Das neue Waffengesetz wurde in Florida nur drei Tage nach einem Blutbad mit sechs Toten an einer Privatschule im US-Bundesstaat Tennessee verabschiedet. Auch in Florida kommt es immer wieder zu Amokläufen. Beispielsweise hatte 2018 der damals 19-jährige Nikolas Cruz an einer Schule in Parkland 17 Menschen getötet. 2016 tötete ein Mann im Nachtclub Pulse in Orlando 49 Menschen mit einem halbautomatischen Sturmgewehr. (afp/the)

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