Arafat Abou-Chaker kommt wieder frei: Dem Clan-Chef wurde vorgeworfen, Familienmitglieder des Rappers Bushido entführen zu wollen. Vor rund zwei Wochen kam er deshalb in U-Haft. Ein Ermittlungsrichter ließ ihn nun gehen.

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Arafat Abou-Chaker, Chef eines bekannten arabischstämmigen Berliner Clans, kommt aus der Untersuchungshaft frei. Der Haftbefehl wurde am Donnerstag aufgehoben, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte.

Der 42-Jährige war vor rund zwei Wochen noch im Gerichtssaal verhaftet worden. Dort musste er sich eigentlich wegen eines anderen Deliktes verantworten. Er war wegen Körperverletzung angeklagt, weil er den Hausmeister einer Physiotherapiepraxis angegriffen hatte, und wurde zu einer Haftstrafe von zehn Monaten auf Bewährung verurteilt.

Die Staatsanwaltschaft warf Abou-Chaker aber noch die versuchte Anstiftung zur Entführung von Familienangehörigen des Rappers Bushido vor und ließ ihn inhaftieren.

Die Taten sollen geplant worden sein, zur Ausführung sei es aber nicht gekommen.

Der Haftbefehl war mit dringendem Tatverdacht sowie mit Flucht- und Verdunkelungsgefahr begründet worden.

Abou-Chaker und Bushido im Streit

Am Donnerstag kam Abou-Chaker aber wieder frei. Ein Ermittlungsrichter habe für die Haft keine Gründe gesehen, teilte die Staatsanwaltschaft nun auf Twitter mit.

Die Staatsanwaltschaft prüft jetzt die Einlegung einer Beschwerde.

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) erklärte, trotz des nun aufgehobenen Haftbefehls sei es wichtig gewesen, dass der Mann "auch mal eine Zelle von innen gesehen hat".

Der GdP-Landesvorsitzende Norbert Cioma meinte, das sei nicht das Ende der Ermittlungen. "Wir sind uns sicher, dass die Staatsanwaltschaft engagiert dranbleibt."

Arafat Abou-Chaker war lange Geschäftspartner und ein Freund von Bushido. Die beiden haben sich jedoch überworfen. (aj/dpa)


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