Fast vier Jahre nach dem Angriff auf ein ZDF-Team in Berlin am Rande einer Demonstration gegen die damaligen Corona-Maßnahmen kommt es zum Prozess.
Drei Männer und eine Frau sollen sich von diesem Montag an (8. Januar) wegen gefährlicher Körperverletzung vor dem Amtsgericht Tiergarten verantworten, wie eine Gerichtssprecherin am Mittwoch auf Anfrage sagte. Beschuldigt sind zwei Männer aus Berlin sowie eine Frau und ihr Bruder aus Baden-Württemberg. Laut Anklage sollen sie am 1. Mai 2020 auf das ZDF-Team eingetreten und eingeschlagen haben, zum Teil auch mit Metallstangen. Bislang sind Prozesstermine bis zum 13. März geplant.
Das Fernsehteam hatte 2020 bei einer Demonstration gegen die staatlichen Corona-Maßnahmen gefilmt, es war im Auftrag für das ZDF-Satireformat "heute-show" unterwegs. Danach waren die Journalisten und Wachleute in einer Seitenstraße in der Nähe des Alexanderplatzes angegriffen worden.
Nach früheren Angaben der Polizei waren daran bis zu 25 vermummte und schwarz gekleidete Menschen beteiligt. Die Polizei hatte nach dem Angriff sechs Verdächtige, die zum Teil zur linken Szene gehören sollen, festgenommen. Sie kamen wenig später wieder frei.
Die Ermittlungen beim für politisch motivierte Taten zuständigen Staatsschutz des Landeskriminalamtes (LKA) gestalteten sich teils kompliziert. In mehreren Aufrufen suchten Ermittler nach Zeugen und baten um Foto- und Videoaufnahmen. Am Tatort waren auch DNA-Spuren gesichert worden. Nach deren Analyse ist die Staatsanwaltschaft davon überzeugt, dass die vier Beschuldigten das Team angriffen. © dpa
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