Der Vulkan gibt seine Opfer nicht frei. Die örtliche Polizei bezeichnet es zwei Tage nach dem verheerenden Ausbruch des Whakaari in Neuseeland als "Wahnsinn", die Leichen bergen zu wollen.

Mehr Panorama-Themen finden Sie hier

Nach dem Vulkanausbruch auf der neuseeländischen Insel White Island können Rettungsteams die Leichen der Todesopfer wegen der gefährlichen Bedingungen vor Ort weiterhin nicht bergen.

Die Insel könne noch nicht betreten werden, sagte Polizeiminister Stuart Nash am Mittwoch. "Es wäre Wahnsinn, Männer und Frauen nach White Island zu schicken, wenn es dort nicht sicher für sie ist."

Giftige Gase und Asche voller Säure

Aus dem Vulkankrater treten weiterhin giftige Gase aus, die ganze Insel ist mit einer dicken Schicht säurehaltiger Asche bedeckt. Laut Seismologen liegt die Gefahr für einen weiteren Ausbruch zudem bei rund 50 Prozent.

Die Behörden planen den Einsatz von Drohnen, um den Gehalt giftiger Gase in der Luft rund um die Insel zu messen. Bisher konnten die Drohnen jedoch wegen windigen Wetters nicht starten. Die Polizei teste alle zwei bis drei Stunden, ob der Einsatz endlich starten könne, sagte Polizeichef Bruce Bird.

Der auch unter dem Namen Whaakari bekannte White-Island-Vulkan vor der Küste von Whakatane auf der Nordinsel Neuseelands war am Montagnachmittag ausgebrochen. Dabei kamen mindestens sechs Menschen ums Leben, auf der Insel werden mindestens acht weitere Leichen vermutet.

Die Zahl der Toten steht noch nicht fest

Insgesamt hielten sich zum Zeitpunkt der Eruption 47 Ausflugstouristen und Reiseleiter auf der Insel auf. Laut dem neuseeländischen Gesundheitsministerium schweben 22 Überlebende mit schwersten Verbrennungen weiterhin in Lebensgefahr.

Insgesamt wurden 30 Personen verletzt. Darunter sind auch vier Deutsche. Mehrere der Opfer könnten nicht sprechen, sie hätten schwere Verbrennungen nicht nur an der Körperoberfläche, sondern auch an inneren Organen.

Experten zufolge stieß der Vulkan bei der Eruption extrem heißen Dampf und kanonenkugelgroße Gesteinsbrocken aus. (hau/dpa)

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.