Mit einer neuen Ausstellung widmet sich das Lettische Nationale Kunstmuseum dem Wesen und den Ausprägungen der Deutschen Romantik in Lettland und Estland. Bis zum 11. Februar 2024 werden im Kunstmuseum Rigaer Börse unter dem Titel "Gefangene der Träume" rund 300 Werke aus der kunstgeschichtlichen Epoche gezeigt, die Ende des 18. Jahrhunderts in Deutschland aufkam. Zu sehen gibt es in der seit Samstag laufenden Ausstellung Gemälde und Grafiken aus dem Zeitraum von den späten 1790er Jahren bis in die 1850er Jahre, die durch Bildhauereien, Bücher und Künstlerhandschriften ergänzt werden.

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Die Exponate stammen aus lettischen und estnischen Kunstmuseen, die über umfangreiche Sammlungen deutscher und deutschbaltischer Kunst verfügen. "Die Romantik ist ein Thema, das immer relevant ist. Für uns ist es interessant, die Deutsche Romantik zu zeigen, weil auch unsere Künstler, die hier in Lettland oder in Estland geboren wurden, in diese Strömung passen", sagte Kuratorin Ksenja Rudzite der Deutschen Presse-Agentur in Riga.

Viele Kunstschaffende hätten damals die gleichen Kunstakademien besucht und nicht nur künstlerisch die gleiche Sprache gesprochen. Maler seien etwa aus Deutschland und anderen deutschsprachigen Ländern nach Riga gekommen, andere umgekehrt aus Riga zum Studium an Kunsthochschulen in Dresden, Düsseldorf oder Berlin gegangen. "In diesem gemeinsamen Kulturraum sind viele hin und her migriert", sagte Rudzite.

Lettland und Estland waren damals als baltische Ostseeprovinzen Teil des Russischen Zarenreiches, dem sie nach langer deutscher und anderer Vorherrschaft seit Ende des 18. Jahrhunderts angehörten. Das öffentliche Leben wurde aber weiter von deutschen Oberschichten bestimmt, die Kultur, Wirtschaft und Gesellschaft auf den Gebieten der heutigen beiden Länder jahrhundertelang entscheidend prägten.  © dpa

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