• Die indonesische Marine hat eine Vermutung, was mit dem bei Bali vermissten Militär-U-Boot geschehen sein könnte.
  • Demnach könnte das U-Boot tiefer als 500 Meter getaucht sein; für tiefere Tauchgänge ist es nicht ausgelegt.
  • Durch den Wasserdruck könnte der Treibstofftank beschädigt worden sein.
  • UPDATE vom 23. April: Indonesien intensiviert die Suche, denn Experten schätzen, dass die 53 Seeleute nur noch bis Samstagmorgen genügend Sauerstoff haben.

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Indonesien hat die Suche nach dem seit Mittwoch vor Bali vermissten Militär-U-Boot mit 53 Seeleuten an Bord intensiviert. Es würden 21 Kriegsschiffe, darunter ein U-Boot eingesetzt, sagte der Sprecher der Streitkräfte, Achmad Riad, am Freitag.

Helfen würden auch mehrere zivile Schiffe mit Sonartechnik und ferngesteuerten Unterwasserfahrzeugen an Bord. Singapur, Malaysia, Australien, Indien und die USA hätten ebenfalls Schiffe und Flugzeuge geschickt.

Die Zeit wird immer knapper: Experten rechnen damit, dass die Besatzung maximal bis Samstag in dem in Deutschland gebauten U-Boot KRI Nanggala-402 überleben kann - so lange reiche der Sauerstoff.

Kontakt brach Mittwochmorgen ab

Das knapp 60 Meter lange U-Boot hatte den Kontakt am frühen Mittwochmorgen während einer Übung verloren. Es befand sich zu dem Zeitpunkt etwa 95 Kilometer nördlich von Bali. Laut Marine ist die "KRI Nanggala-402" vermutlich 600 bis 700 Meter unter Wasser.

"Es ist dafür ausgelegt, bis zu einer Tiefe von 250 bis 500 Metern zu tauchen. Jenseits davon ist es gefährlich", sagte der Leiter des Marine- Informationsdienstes, Julius Widjojono.

U-Boot vor Bali gesunken? Ölfleck im Meer entdeckt

Der Treibstofftank in Deutschland gebauten U-Bootes könnte durch Wasserdruck beschädigt worden sein. Das Verteidigungsministerium in Jakarta hatte am Mittwoch mitgeteilt, Helikopter hätten einen Ölfleck im Meer entdeckt - ungefähr an der Stelle, an dem es zuletzt Kontakt zu dem U-Boot gab. Es war aber nicht klar, ob der Fleck tatsächlich mit dem U-Boot in Zusammenhang stand.

Die USA teilten derweil mit, Indonesien bei der Suche helfen zu wollen. "Auf Einladung der indonesischen Regierung entsenden wir Fluggeräte, um bei der Suche nach dem vermissten U-Boot zu helfen", twitterte der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, John Kirby, am Donnerstag. Verteidigungsminister Lloyd Austin werde am Freitag mit seinem indonesischen Kollegen Prabowo Subianto über weitere Hilfen sprechen.

Vier Marineschiffe seien an der Suche beteiligt, zwei weitere, darunter eines aus Malaysia, seien unterwegs, sagte Widjojono, der Leiter des Marine- Informationsdienstes.

Das U-Boot wurde Ende der 70er Jahre von dem Unternehmen Howaldtswerke-Deutsche Werft in Kiel gebaut. Eine Generalüberholung wurde 2012 in Südkorea abgeschlossen. Es ist eins von insgesamt fünf U-Booten der indonesischen Marine. (jwo/mf/dpa)

Der Artikel wurde zuerst am 22. April 2021 um 8:36 Uhr veröffentlicht.  © dpa

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