Bayern ist neuer Spitzenreiter beim Anbau von Schlafmohn in Deutschland.

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Im Freistaat wurde im vergangenen Jahr auf einer Fläche von 182 Hektar Schlafmohn angebaut, wie das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) in Bonn am Montag berichtete. Bayern verdrängte damit den langjährigen Spitzenreiter Sachsen mit einer Anbaufläche von 147 Hektar auf Platz zwei. An dritter Stelle folgt Hessen mit 98 Hektar.

Insgesamt wurde in Deutschland im Jahr 2022 auf 788 Hektar Schlafmohn angebaut. Nachdem die Felder in den vergangenen Jahren stetig gewachsen waren und 2021 mit 1077 Hektar einen Höchstwert erreichten, schrumpfte die Fläche damit erstmals wieder.

Aus der Pflanze wird Schlafmohnsamen gewonnen, der als Lebensmittel zum Beispiel in Backwaren verwendet oder zu kaltgepressten Ölen weiterverarbeitet wird. Auch in vielen Gärten wird Schlafmohn zu Zierzwecken angebaut.

In Deutschland unterstehen die Pflanzen und Pflanzenteile von Papaver somniferum - so der lateinische Name - den betäubungsmittelrechtlichen Vorschriften. Dafür muss bei der beim BfArM angesiedelten Bundesopiumstelle eine Erlaubnis beantragt werden.

Das gilt nicht nur für die gewerbliche, sondern auch für die private Nutzung, etwa im Garten. Grund dafür ist das im Milchsaft der Pflanze enthaltene Morphin. Angebaut werden dürfen hierzulande ausschließlich morphinarme Sorten.

Rund 270 Landwirte und landwirtschaftliche Betriebe haben den Angaben zufolge derzeit eine Erlaubnis zum Anbau von Schlafmohn. Deren Zahl erhöhte sich im Gegensatz zur Anbaufläche. Außerdem ist 61 Menschen derzeit der Anbau von Schlafmohn im heimischen Garten erlaubt.  © AFP

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